Das Ticket für die diesjährige Endrunde in Ungarn, der Schweiz und Österreich hat Deutschland bereits sicher. Und gegen Außenseiter Israel sollte sich auch das Fehlen von Leistungsträgerin Alina Grijseels, die sich am Donnerstag beim 43:21 gegen die Ukraine eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte, nicht bemerkbar machen. Das DHB-Team verzichtete zudem auf Dinah Eckerle und Johanna Stockschläder.
Deutschland war im ersten von zwei Vergleichen in Heidelberg offiziell das Auswärtsteam. Das Spiel, das kurz nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel hätte ausgetragen werden sollen, war zu einem Doppelspieltag nach Deutschland verlegt worden. Da Deutschland auch das eigentliche Auswärtsspiel gegen die Ukraine im eigenen Land ausrichtete, musste das DHB-Team die Bundesrepublik trotz drei Auswärtsspielen in der EM-Quali nur einmal verlassen.
Die Lage war bereits vor dem Anwurf klar: Deutschland stand als Gruppensieger fest, Israel hatte die letzte Chance auf das Ticket zur Handball-EM der Frauen bereits eingebüßt. Vor 1.323 Zuschauern ging es für die Gäste um Erfahrung und für die DHB-Frauen um das Einspielen für die Olympia-Quali am kommenden Wochenende. Schnell legte der Favorit ein 6:1 vor, Israel griff zur Auszeit - und kassierte danach dann umgehend den nächsten Gegenstoß von Alexia Hauf zum 7:1.
Deutschland ohne Probleme
Auch in der Folge ließ die DHB-Auswahl nicht locker und schraubte das Ergebnis in die Höhe. Israel tat sich schwer gegen die deutsche Deckung und neben den Toren aus dem Umschaltspiel hatte Deutschland auch im Positionsangriff keine größeren Probleme zu Treffern zu kommen. Und das unabhängig von der Besetzung: Dreizehn Feldspielerinnen sollten sich am Ende in die Torschützinnenliste eintragen und mit Sarah Wachter und Katharina Filter lagen beide Torhühterinnen über der Fünfzig-Prozent-Marke.
Bereits im ersten Abschnitt wurde es beim 16:6 von Lisa zweistellig und auch nach dem Seitenwechsel, bei dem ein 18:7 auf der Anzeigetafel stand, diktierten die DHB-Frauen das Geschehen. Nach einer Vierer-Serie zum 22:17 nahm Israel erneut eine frühe Auszeit, erzielte danach durch Amit Izak zwar den ersten Treffer, doch Deutschland zog weiter davon. Beim 30:10 von Meret Ossenkopp lagen erstmals zwanzig Toren zwischen den beiden Teams, am Ende hieß es 35:12.
Jenny Behrend (fünf Tore) war in Heidelberg die beste Werferin für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Bereits am Sonntag (18.00 Uhr/Sport1) folgt bei einem weiteren Duell mit Israel der Abschluss der Qualifikationsrunde. Es ist zugleich die Generalprobe für das Vierer-Turnier in Neu-Ulm, wo die DHB-Frauen ab Donnerstag gegen Slowenien, Montenegro und Paraguay zum ersten Mal seit 16 Jahren das Olympia-Ticket lösen wollen.
Ob Alina Grijseels in der kommenden Woche wieder eine Option auf der Mitte ist, steht noch nicht fest. "Gemeinsam mit unserer medizinischen Abteilung werden wir nun alles dafür tun, dass sie die Olympia-Qualifikation spielen kann. Wir schauen von Tag zu Tag, eine finale Einsatzentscheidung werden wir in enger Abstimmung mit der medizinischen Abteilung erst in Neu-Ulm treffen", hatte Gaugisch gesagt.
Israel - Deutschland 12:35 (7:18)
Israel: Ben Zikri, Nisemzon; Teplitsky 4, Shaul 3, Lezinska 2, Ashuri 1, Gavza 1, Izak 1, Akler, Barel, Dagan, Gerbi, Malakan, Shoham, Tal, Ulzari
Deutschland: Filter, Wachter; Behrend 5, Döll 4/1, Thomaier 4, Hauf 3, Maidhof 3/2, Ossenkopp 3, Weigel 3, Antl 2, Behnke 2, Bölk 2, Smits 2, Reinemann 1, Zschocke 1, Schmelzer
Zuschauer: 1323 (Heidelberg)
Schiedsrichterinnen: Sabien Weber / Denis Weinquin (Luxemburg)
Strafminuten: 2 / 0
Gruppe 2, Qualifikation Handball-EM Frauen
| Pl | Team | Sp | TD | Tore | Punkte |
|---|---|---|---|---|---|
| 1. | Deutschland | 5 | +88 | 181:93 | 10:0 |
| 2. | Ukraine | 5 | -19 | 130:149 | 6:4 |
| 3. | Slowakei | 5 | -21 | 122:143 | 4:6 |
| 4. | Israel | 5 | -48 | 113:161 | 0:10 |
Gruppe 2, Qualifikation Handball-EM Frauen
