"Dritter in der Nations League zu werden, ist bedeutungslos", hatte Belgiens Schlussmann Courtois unter der Woche noch gelästert, der im Spiel um jenen dritten Platz zu den Stammkräften zählte, die hüben wie drüben nicht aus der Startelf rotiert wurden. Auch in 1b-Besetzung lieferten sich die Belgier und Europameister Italien aber schon früh einen lebhaften Schlagabtausch.
Chiesa gab schnell zwei Schüsse ab (2., 3.) und wurde in der Folge nicht gerade weniger auffällig, Lukaku-Ersatz Batshuayi klopfte bei der Neuauflage des EM-Viertelfinals (2:1 für Italien) auf der Gegenseite an (7.). Nach den Anfangsminuten ließen sich beide Teams eine Zeit lang kaum in Strafraumnähe kommen, ehe sich doch wieder die Offensiven durchsetzten.
Saelemaekers zielt zu genau - Courtois bärenstark
Der Europameister erzeugte meistens mehr Gefahr, Berardi (18.) und Raspadori (21.) wollte der Führungstreffer jedoch nicht gelingen. Die beste Chance des ersten Abschnitts hatte wenig später etwas unverhofft Belgiens Saelemaekers, der aus 13 Metern den Querbalken traf (25.). Auch die Azzurri sollten im ersten Abschnitt noch ihren Hochkaräter bekommen, den gegen Chiesa per Glanzparade Courtois vereitelte (45.).
Keine Minute war seit dem Seitenwechsel vergangen, da musste der Rückhalt von Real Madrid schließlich doch hinter sich greifen: Italien hatte erneut fulminant begonnen und Tielemans eine Ecke nur unzureichend abgewehrt. An der Strafraumkante lauerte Barella, der die Kugel volley ins linke untere Eck drosch (46.).
Belgien hat weiter Pech, Berardi ein bisschen Glück
Der Führungstreffer ging absolut in Ordnung, die Mancini-Elf schnupperte sogar am Doppelschlag. Doch sie traf im letzten Drittel die falschen Entscheidungen - und plötzlich erzitterte hinter Donnarumma wieder der Querbalken (Batshuayi, 60.). Zuvor offensiv kaum stattfindende Belgier wollten sich gerade zurückmelden, als Castagne im eigenen Strafraum gegen Chiesa zu spät kam - Berardi verwandelte den fälligen Elfmeter, auch wenn Courtois mit einer Hand noch dran war (65.).
Das 2:0 bedeutete die Vorentscheidung, trotz der Einwechslung De Bruynes (Lukaku und Hazard fehlten angeschlagen). Gefährlichster Belgier war auf dem Weg zur Aufholjagd zunächst Verteidiger Alderweireld, der Donnarumma zwei Paraden abverlangte (69., 77.), aktiv verwaltende Azzurri gewährten den Roten Teufeln allerdings weiterhin Umschaltmomente. So tauchte - nach einem weiteren Alu-Treffer durch Carrasco (82.) - De Ketelaere im Konter frei vor Donnarumma auf, den er lässig tunnelte (86.).
Mehr als der 2:1-Anschluss war für den WM-Dritten aber nicht drin, die Italiener überstanden auch vier Minuten Nachspielzeit. Für sie geht es am 12. November (20.45 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die Schweiz in der WM-Qualifikation weiter, Belgien empfängt tags darauf zur gleichen Zeit den krassen Außenseiter aus Estland.