Hatte sich beim EM-Qualifikations-Auftakt gegen Finnland ( 2:0 ) noch der gerade einmal 19-jährige Hoffnungsträger Kean von Juventus Turin die Schlagzeilen gesichert , so war am Dienstagabend beim Duell mit Liechtenstein kein Geringerer als Quagliarella an der Reihe.
Der "Opa" im Kader der Squadra Azzurra, der bei Sampdoria Genua unter Vertrag steht, die Serie-A-Schützenliste vor Größen wie Cristiano Ronaldo anführt (21 Tore in 27 Ligaspielen) und aufgrund seiner starken Leistungen im Spätherbst seiner Karriere von Nationaltrainer Roberto Mancini wieder zurück in die A-Auswahl geholt worden war, traf beim niemals gefährdeten sowie zum Teil ansehnlich vorgetragenen 6:0 gegen Liechtenstein gleich zweimal. Das brachte dem Oldie zugleich einen Eintrag in die Geschichtsbücher der stolzen Squadra Azzurra, des viermaligen Weltmeisters: Quagliarella ist ab sofort mit 36 Jahren und 54 Tagen der älteste Torschütze der Azzurri, hat damit Christian Panucci (35 Jahre, 62 Tage) verdrängt.
Ebenfalls erstaunlich: Als Quagliarella, der in seiner Karriere unter anderem für Udine, Napoli und auch Juve gespielt hat, sein Serie-A-Debüt gegeben hat (Saison 1999/2000 für Torino), sind seine heutigen Nationalmannschaftskollegen Giorgio Chiellini (15 Jahre), Donnarumma, Zaniolo (jeweils ein Jahr) oder Kean (2,5 Monate) noch richtig, richtig jung gewesen.
EM-Qualifikation, Gruppe J
1, 2, 3, 4 - Italien klar auf Kurs
Seine beiden Tore markierte der Routinier übrigens vom Punkt, nachdem sich die beiden Liechtensteiner Nationalspieler Hasler (Gelb) und Kaufmann auf der Linie (Rot) klare Handspiele im Strafraum erlaubt hatten. Den ersten schoss Quagliarella in die Mitte (35.), den zweiten hammerhart links unten ins Eck (45.+3). Zuvor hatten außerdem schon Sensi per Kopf (17.) und Verratti mit einem feinen Schlenzer (32.) den anfangs gut stehenden Riegel der Außenseiter aus dem Fürstentum geknackt - und so für einen insgesamt verdienten 4:0-Pausenvorsprung gesorgt.
Auch Kean darf noch netzen
Kurz bevor sich Quagliarella dann in der Schlussphase seine wohlverdienten Standing Ovations abholen durfte (72.), durfte übrigens auch noch der 19-jährige Kean netzen. Per Kopf traf das Juve-Talent zum 5:0 (69.), ehe Joker Pavoletti noch den 6:0-Endstand besorgte.
![Moise Kean und Fabio Quagliarella](https://derivates.kicker.de/image/fetch/w_1000%2Cq_auto:best/http://mediadb.kicker.de/news/1000/1020/1100/28000/spielbericht/1045192/imago39541151h-1553636787_zoom13_crop_560x205_560x205+24+16.jpg)
Jung und alt sowie zusammen treffsicher: Moise Kean und Fabio Quagliarella. imago
Wenngleich Liechtenstein kein echter Gradmesser im europäischen Länderfußball ist, so zeigten die Azzurri dennoch, dass sie mit Spielfreude und vielen jungen Akteuren in Zukunft einiges vorhaben.
Weiter geht's so: Italien trifft am 8. Juni (20.45 Uhr) in der EM-Qualifikation auf Griechenland. Liechtenstein spielt am 8. Juni (18 Uhr) in Erewan gegen Griechenland.