Jena-Trainer René Klingbeil begann im Vergleich zum 1:1 gegen Greifswald in der Regionalliga Nordost, dem zweiten Remis im zweiten Spiel, mit Verteidiger Halili für Mittelfeldmann Löder nominell defensiver.
Hertha-Coach Pal Dardai setzte nach der 0:1-Niederlage gegen Wehen Wiesbaden für den nach Florenz gewechselten Christensen im Tor auf Ernst. Davor kam Serdar für Kempf zum Zug, des Weiteren feierte Neuzugang Tabakovic für Niederlechner (muskuläre Probleme) seine Startelfpremiere.
Jena vergibt, Hertha schlägt früh zu
Fast hätte eine noch ungeordnete Hertha einen frühen Rückstand kassiert, doch Endres und Verkamp konnten dicke Chancen des Underdogs binnen Sekunden nicht nutzen (4.). Auf der Gegenseite war die Alte Dame konsequenter und führte infolge flüssiger Kombination nach Dudziaks scharfer Hereingabe durch Palko Dardais Kopfball - erstes Pflichtspieltor des Trainer-Sohnes (6.).
Das 1:0 beruhigte die angeschlagene Hertha-Seele, es folgte viel Ballkontrolle des Zweitligisten gegen einen vergeblich auf Konter lauernden Carl Zeiss - weitere nennenswerte Möglichkeiten ergaben sich für die Gäste aber trotz vieler Hereingaben vor allem von Reese zunächst nicht.
Der DFB-Pokal am Samstag
Reese selbst tauchte dann vielversprechend vor dem Tor auf, scheiterte aber mit zu unplatziertem Abschluss an Jenas Keeper Kunz (26.). Fünf Minuten später hätte das Duo Dudziak/Dardai fast erneut zugeschlagen, nach tollem Solo des Verteidigers schlenzte der Torschütze knapp am Pfosten vorbei (31.).
Berliner Chancenplus immer größer
Die Klingbeil-Elf kam offensiv kaum zum Zug, meist viel zu früh ging der Ball gegen die nun sichere Gäste-Defensive verloren. Auf der anderen Seite war es erneut Palko Dardai, der Gefahr versprühte, bei seiner dritten Chance aber geblockt wurde (38.).
Zur Pause stand es so nur 1:0 - auch weil der ansonsten unauffällige Tabakovic an Kunz scheiterte und Richters Nachschuss vor der Linie geklärt wurde (45.).
47., 49., 52.: Tabakovic und Richter erhöhen
Umso auffälliger war die Aktion von Tabakovic kurz nach dem Wechsel, als er per Rückzieher aus dem Stand auf 2:0 erhöhte (47.). Jenas Abwehr war nun ein Torso: Kurz danach war sowohl ein Dreifachschlag als auch ein Doppelpack perfekt - beide Male machten es die Thüringer Hertha-Kapitän Richter beim Abschluss nicht allzu schwer (49., 52.).
Frühzeitig hatten die Hauptstädter dem Gegner allen Wind aus den Segeln genommen, mit der komfortablen Führung im Rücken kam spielerische Leichtigkeit hinzu. Ausdruck der klaren Kräfteverhältnisse war das 5:0 durch Uremovic (59.), dem Dardai wie einigen anderen zum Jokereinsatz verhalf.
Trotz vielfachen Wechsels blieben die Berliner die tonangebende Mannschaft und ließen das Spiel mit angezogener Handbremse ausklingen. Palko Dardai verpasste den Doppelpack (73.), auf der Gegenseite prüften Gipson und Kleeschätzky binnen Sekunden das Torgestänge (77.) und vergaben so den Ehrentreffer.
Schon am Mittwoch (19 Uhr) geht es für Carl Zeiss Jena in der Regionalliga Nordost mit dem Gastspiel beim SV Babelsberg weiter. Die Berliner haben für das Topspiel am Samstag (20.30 Uhr) beim HSV mit dem ersten Pflichtspielerfolg Selbstvertrauen getankt.