Bundesliga (D)

TSG Hoffenheim: Marco John erneut an der Schulter verletzt

Hoffenheims Eigengewächs droht eine Operation

John erneut an der Schulter verletzt

Das Verletzungspech bleibt ihm treu: TSG-Talent Marco John.

Das Verletzungspech bleibt ihm treu: TSG-Talent Marco John. imago images

Ausgerechnet jetzt. Am Samstag gegen Bochum holte sich David Raum seine 5. Gebe Karte ab und fehlt deswegen am Sonntagabend (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim Spiel in Leipzig. Auf der Kandidatenliste der Stellvertreter stand Marco John weit oben, zwei Tage zuvor hatte Trainer Sebastian Hoeneß noch seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht: "Ich bin sehr optimistisch, dass Marco jetzt endlich auch wieder ein Faktor für uns ist."

Die Hoffnung war tags darauf schon wieder verflogen. Wie erst am Mittwoch bekannt wurde, hat sich John am vergangenen Freitag im Abschlusstraining erneut verletzt und sich die linke Schulter ausgekugelt. Bis auf Weiteres wird John erneut ausfallen. Der nächste Rückschlag für den U-20-Nationalspieler in einer Saison, in der er vom Pech verfolgt wird.

Bereits im vergangenen Herbst hatte der 20-Jährige wegen einer Schulterverletzung fast zwei Monate pausieren müssen. Es folgte eine herkömmliche Viruserkrankung, ehe sich John auch noch mit COVID-19 infizierte. Gerade war der Linksfuß wieder auf die Beine gekommen, hatte in Berlin seine ersten Einsatzminuten seit dem ersten Spieltag bekommen und danach auch in Deutschlands U 20 wieder Spielpraxis gesammelt. Raums Sperre hätte die nächste Bewährungschance geboten.

Stattdessen stehen nun das Eigengewächs und die behandelnden Ärzte vor der Entscheidung: Soll die Blessur erneut konservativ behandelt werden? Oder ist eine Operation erforderlich, um den lädierten Bandapparat nachhaltig zu stabilisieren? Diese Entscheidung steht wohl noch aus.

Alternativen für links hinten werden immer weniger

John war vor gut einem Jahr von Hoeneß ins kalte Wasser geworfen worden, als die TSG ebenfalls von einer Personalnot auf der linken Seite betroffen war. Damals mussten neben dem Langzeitverletzten Konstantinos Stafylidis (Schulter/Schienbeinkopf) plötzlich auch Roberts Skov (Knieprobleme) und auch der junge Engländer Ryan Sessegnon angeschlagen passen müssen.

John hatte immerhin einen starken linken Fuß zu bieten. Ausgebildet aber wurde das TSG-Talent eigentlich im zentralen offensiven Mittelfeld als Zehner oder Achter. Dennoch schlug sich John auf der ungewohnten Position links sehr beachtlich. Gleich in zwölf seiner ersten 14 Partien in der Bundesliga hatte er in der Hoffenheimer Startelf gestanden. Im Zuge dessen hatte ihn die TSG gleich mit einem Vertrag bis 2024 ausgestattet. In seinem zweiten Profijahr aber scheint John vom Glück verlassen.

Für Hoeneß stellt sich nun erst recht die Frage, wer in Leipzig Raum links vertritt. Robert Skov scheint nach seiner langwierigen Muskelverletzung auch noch kein Kandidat für die Startelf zu sein. Also müsste entweder ein eher rechts beheimateter Spieler verpflanzt werden (Kaderabek, Posch, Akpoguma) oder ein Offensivspieler (Rutter, Bruun Larsen) mit einer defensiveren Rolle betraut werden, wie sie zuweilen auch Ihlas Bebou rechts ausfüllt.

Michael Pfeifer

Drei Debütanten, eine glatte Eins: Die kicker-Elf des Spieltags