Die Römer hatten sich in der abgelaufenen Saison ordentlich verkauft und mussten auch keinen großartigen Aderlass im Sommer verkraften. Das machte sich direkt auf dem Platz bemerkbar. Nach einer eher schwächeren Phase von knapp zehn Minuten übernahm das Team von Trainer Simone Inzaghi zusehends die Kontrolle über das Spiel und erspielte sich auch die eine oder andere vielversprechende Chance.
Um in Führung zu gehen, benötigten die Römer allerdings einen Strafstoß, den Buffon an Immobile verursachte. Italiens Nationaltorhüter holte den Ex-Dortmunder von den Beinen - eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher zum 1:0 (32.). Das war dann auch der Pausenstand, auch weil Buffon in der 35. Minute extrem gut gegen Basta parierte.
Insgesamt war die Führung verdient, vor allem weil die Laziali präsenter in den Zweikämpfen waren und der Alten Dame so den Schneid abkauften. Das blieb auch nach dem Seitenwechsel so. Zwar zeigte sich Turin unmittelbar nach Wiederanpfiff bemüht, doch die kalte Dusche folgte bereits nach 54 Minuten - und wieder jubelte am Ende Immobile. Diesmal traf der Stürmer per Kopf aus kurzer Distanz zum 2:0.
Danach stellten die Römer auf Catenaccio um, ließen die Zügel aber dennoch nicht locker. Turin, bei dem Douglas Costa nach 57 Minuten eingewechselt wurde, kam zwar zu mehr Ballbesitz, biss sich aber die Zähne an der Lazio-Deckung aus. Insgesamt stellten sich die Römer sehr gut, auch weil sie das Spielgeschehen immer wieder ins Mittelfeld oder gar in die gegnerischen Hälfte verlagerten.
Die Strategie ging nicht ganz auf, denn in der Schlussphase klopften die Turiner auf einmal an der Verlängerung. Zuerst erzielte Dybala per direktem Freistoß den Anschlusstreffer (85.), dann gab es in der Schlussminute einen fragwürdigen Strafstoß für Juve - Alex Sandro war nach minimalem Kontakt mit Marusic theatralisch zu Boden gegangen. Berechtigt oder nicht? Dybala war das egal, die Nummer 10 verwandelte sicher zum 2:2 (90.+1). Alles roch nach Verlängerung, doch dazu kam es nicht, denn Lukaku hatte noch eine herausragende Aktion auf der linken Seite, als er sich stark durchsetzte und anschließend den Ball zum Murgia brachte. Dieser markierte dann den vielumjubelten 3:2-Siegtreffer (90.+3).
Für Lazio war es der vierte Supercoppa, die man gewinnen konnte, während die Turiner weiterhin bei sieben Titeln bleiben - ebenso viele hat der AC Mailand.