Es war über Menschenrechte gesprochen worden, über Frauen in Fußballstadien, über Geldsummen, selbst zu einem Boykott war aufgerufen worden . Am Ende wurde dann aber auch noch Fußball gespielt - und den Zuschauern in Dschidda wurde einiges geboten: ein spannendes Spiel, ein Tor, eine Rote Karte und kurz vor Schluss eine knifflige Strafraumsituation.
Juventus ist zielstrebiger
Milan hielt zwar lange Zeit ordentlich mit, vor dem Tor war Juventus aber zielstrebiger. Douglas Costa verfehlte Donnarummas Gehäuse schon nach wenigen Minuten nur knapp (4.), später zielte auch Joao Cancelo nicht allzu weit am Kasten vorbei (17.).
Die Rossoneri hingegen setzten in der Offensive nur sporadisch Akzente und konnten sich glücklich schätzen, nicht schon vor der Pause ins Hintertreffen geraten zu sein. Nach gut einer halben Stunde setzte der aufgerückte Chiellini den Ball nach einem Gegenstoß über Milans Tor (31.), dann zählte Matuidis Treffer aufgrund einer Abseitsstellung nicht (34.), ehe der bis dato unauffällig agierende Cristiano Ronaldo per Seitfallzieher nur das Tornetz traf (43.). Juve war gerade in der Schlussphase des ersten Durchgangs dem 1:0 nahe.
Cutrone scheitert an der Latte - CR7 trifft per Kopf
Nach der Pause zeigte dann aber auch Milan, zu was es offensiv imstande ist, doch Cutrones Schuss landete an der Latte (48.). Wenig später lag der Ball auf der anderen Seite im Netz: Pjanic hob die Kugel aus dem Rückraum gefühlvoll in den Sechzehner, Cristiano Ronaldo lief ein - und traf per Kopf (61.).
Nun war Milan gefordert, doch Juve verteidigte souverän, bevor sich die Lombarden auch noch selbst schwächten: Kessié trat dem eingewechselten Can auf den Fuß und sah erst Gelb, nach dem Videobeweis schließlich Rot (73.). So musste sich Milan in Unterzahl der Niederlage entgegenstemmen - und beschwor kurz vor Schluss noch eine heikle Situation herauf: Calhanoglu flankte flach, Can fällte Conti, doch Schiedsrichter Luca Banti zeigte nicht auf den Punkt (87.). So ging die Supercoppa zum achten Mal an Juve.