Wenn alles nach Plan läuft, beendet Kai Herdling in Bälde erfolgreich seinen Pro-Lizenz-Lehrgang. Unklar ist, ob er eine Zukunft bei der TSG Hoffenheim hat.
Auf der Liste der TSG-Trainer sucht man das Urgestein derzeit vergebens. Eingebunden werden soll Herdling mittelfristig dennoch wieder.
Kommenden Mittwoch wird er 34 Jahre alt. Im Grunde hat Kai Herdling sein halbes Leben bei der TSG Hoffenheim verbracht. Von 2002 bis 2016 war der Mittelfeldspieler für die erste und zweite Mannschaft der Kraichgauer aktiv. Unterbrochen nur von zwei, jeweils wenige Monate währenden Gastspielen bei Waldhof Mannheim und in den USA bei den Philadelphia Unions.
Es war ein langer Kampf und ein unbefriedigender Abschied auf Raten, den Kai Herdling bis zu seinem endgültigen Abschied als Profifußballer in diesem Sommer verzeichnete. Seit seiner besten Saison, als das Hoffenheimer Urgestein in der Spielzeit 2013/14 in 23 Bundesligaspielen zum Einsatz kam und sogar zwei Tore schoss, ließ eine hartnäckige Knieverletzung nur noch zwei kurze Episoden auf dem Spielfeld zu.
Am Samstag bestreitet die TSG 1899 Hoffenheim ihr letztes Heimspiel in dieser Spielzeit. Gegen den FC Schalke 04 geht es sportlich um nichts mehr, die Kraichgauer haben sich schon vor dem Saisonfinale gerettet und den Klassenerhalt eingefahren. Den vielleicht emotionalsten Moment wird es deswegen vor dem Duell mit S04 geben: Der ehemalige Nationalspieler Kevin Kuranyi, Tobias Strobl, Kai Herdling und Jens Grahl werden offiziell verabschiedet.
Kai Herdling beendet seine Karriere. "Leider hält mein Knie dem Leistungssport nicht mehr Stand", erklärte der 31-Jährige in einem vom Verein verbreiteten Interview. "Aufgrund dieser Verletzung muss ich meine Karriere – mehr oder weniger ungewollt – beenden." In anderer Fuinktion möchte Herdling der TSG erhalten bleiben, entsprechende Gespräche laufen.
Er ist der dienstälteste Spieler der TSG Hoffenheim: Seit 2002 spielt Kai Herdling (mit Ausnahme zweier Intermezzos bei Waldhof Mannheim und Philadelphia Union) bei den Kraichgauern. Inzwischen ist es ruhig geworden um den 31-Jährigen. Sein letztes Spiel bestritt Herdling im Dezember 2014, das Knie macht Probleme - selbst das Karriereende ist nicht ausgeschlossen.
In Südafrika startet die TSG Hoffenheim mit einem Trainingslager die Mission Klassenerhalt, doch nicht alle Spieler waren am Donnerstagabend mit an Bord, als der 1899-Tross abhob. Jens Grahl fehlte ebenso wie Kai Herdling. Dafür rückte U-19-Torwart Gregor Kobel für die Reise ans Kap der Guten Hoffnung nach.
Bald hat er es geschafft. Dann ist dieses unerfreuliche Jahr 2015 endlich vorüber für Kai Herdling. Noch ein verlorenes Jahr für den 31-Jährigen und besonders bitter für einen Profi, der ohnehin auf die Zielgerade der Karriere eingebogen ist. Noch kein einziges Spiel hat Herdling in der Bundesliga in diesem Kalenderjahr absolviert. Sein letzter und auch einziger Einsatz in der vergangenen Saison ist eine Einwechslung kurz vor Schluss beim 5:0-Auswärtssieg in Berlin zum damaligen Vorrundenschluss. In der Saison davor kam Herdling noch auf 32 Bundesligaeinsätze.
Obwohl ein Dutzend Profis für diverse Auswahlmannschaften auf Reisen sind, herrschte am Dienstag erstaunlich viel Betrieb auf dem Trainingsplatz der TSG Hoffenheim. Huub Stevens nutzt die Gelegenheit der Länderspielpause, um sich ein Bild des Unterbaus in Hoffenheim zu machen.
Am Montag geht es nach Norwegen. Schade für die Fans der TSG 1899 Hoffenheim, die ihren Idolen nicht in gewohnter Zahl folgen können und werden. Gut für die Spieler, die sich auf etwas erträglichere Temperaturen freuen. "Die Hitze macht wirklich allen zu schaffen", sagt Sebastian Rudy, der sich trotz der momentan wieder herrschenden tropischen Zustände in guter Form präsentiert.
Der TSG Hoffenheim droht vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ein personeller Engpass. Gleich acht Profis sind noch fraglich, darunter auch zahlreiche Stammspieler. Einen Lichtblick gab es am Mittwoch aber.