DFB-Coach Horst Hrubesch bot beim deutschen Team mit Lisa Schmitz eine Debütantin auf der Torhüterposition auf. Die DFB-Auswahl erwischte einen Start nach Maß und führte bereits nach 47 Sekunden. Nach einem Steilpass "klärte" die Kanadierin Rebecca Quinn gerade noch gegen Lea Schüller, doch der Ball landete halbrechts im Strafraum genau bei Svenja Huth, deren Abschluss an Keeperin Stephanie Labbé vorbei ins linke Toreck flog. Insgesamt hatten die deutschen Frauen ein Plus an klaren Torgelegenheiten: Lena Petermann scheiterte per Kopf aus kurzer Distanz an Labbé (24.), eine Volleyabnahme von Huth wurde kurz vor der Torlinie noch geblockt (29.).
Glück hatten Schmitz und Abwehrspielerin Sara Doorsoun in der 29. Minute, als Letztere am Strafraumrand mit einem Klärungsversuch Kanadas Stürmerin Christine Sinclair anschoss, von deren Körper der Ball nur ganz knapp am rechten Pfosten vorbei ins Toraus trudelte. Kurz vor der Pause musste Hrubesch dann erstmals wechseln und brachte Leonie Maier für die aufgrund von muskulären Problemen angeschlagene Carolin Simon (41.), ehe es mit der verdienten Führung für die DFB-Frauen in die Halbzeit ging.
Däbritz macht den Unterschied
Nach der Pause nahm sich das Spiel eine kleine Auszeit. Fast aus dem Nichts kamen die Kanadierinnen dann allerdings in der 59. Minute zum 1:1: Nach einem hohen Ball verschätzte sich die für Schmitz nach der Halbzeit eingewechselte Torhüterin Carina Schlüter, Sinclair vollstreckte per Kopf ins verwaiste Tor. Zehn Minuten später ging Kanada sogar in Führung. Nachdem Sinclair im Zentrum gut durchgelassen hatte, schob Jessie Fleming den Ball mit rechts gekonnt ins linke Toreck ein (69.).
Die Wende? Nein! Denn nur rund 60 Sekunden später glich die ebenfalls in der 46. Minute eingewechselte Sara Däbritz mit einem sehenswerten Distanzschuss ins rechte Toreck prompt wieder aus (70.). Und damit noch nicht genug: In der 84. Minute zwang Däbritz Labbé mit einem Freistoßschlenzer zu einer Glanzparade. Der Ball prallte allerdings vom Innenpfosten genau zur Sekunden zuvor eingewechselten Turid Knaak, die per Kopf aus kurzer Distanz zum Siegtreffer für das deutsche Team abstaubte.
Statistik zum Spiel:
Kanada - Deutschland 2:3 (0:1)
Kanada: Labbé - Quinn, Buchanan, Zadorsky - Beckie, Matheson ab 73. Prince, Fleming, Scott ab 90. Leon, Lawrence - Schmidt ab 73. Chapman, Sinclair.
Deutschland: Schmitz/Turbine Potsdam (26 Jahre/1 Länderspiel) ab 46. Schlüter/SC Sand (21/1) - Hendrich/1. FFC Frankfurt (26/25), Doorsoun/SGS Essen (26/16), Demann/Bayern München (25/19), 27 Simon/SC Freiburg (25/9) ab 41. Maier/Bayern München (25/64) - Huth/Turbine Potsdam (27/38) ab 88. Kayikci/SC Freiburg (26/11), Leupolz/Bayern München (24/52) ab 46. Däbritz/Bayern München (23/54), Magull/SC Freiburg (23/22) ab 66. Wedemeyer/VfL Wolfsburg (21/1), Faißt/Bayern München (29/39) - Schüller/SGS Essen (20/8) ab 83. Knaak/SGS Essen (27/2), Petermann/SC Freiburg (24/17).
Tore: 0:1 (1.) Huth, 1:1 (59.) Sinclair, 1:2 (69.) Fleming, 2:2 (70.) Däbritz, 2:3 (84.) Knaak.
Gelbe Karten: Leon, Buchanan - Däbritz.
Schiedsrichterin: Qin Lian (China).
Zuschauer: 22.826.