Bundesliga

"Kein Kinderfußball": Rapid fällt in alte Muster zurück

Euphorie bei der Austria

"Kein Kinderfußball": Rapid fällt in alte Muster zurück

Zwischen Guido Burgstaller und Maximilian Hofmann gab es nach dem Match Gesprächsbedarf.

Zwischen Guido Burgstaller und Maximilian Hofmann gab es nach dem Match Gesprächsbedarf. GEPA pictures

Der SK Rapid kann gegen Austria Wien im Allianz-Stadion einfach nicht gewinnen. Auch im zehnten Spiel seit der Eröffnung der neuen Arena glückte den Hütteldorfern vor heimischem Publikum kein Sieg, am Sonntag setzte es für die Grün-Weißen vor ausverkauftem Haus (26.000 Zuschauer) eine 1:2-Niederlage - und diese war angesichts der klaren Unterlegenheit in Halbzeit eins durchaus verdient.

Bundesliga - 11. Spieltag

Seine Mannschaft, das wurde Trainer Ferdinand Feldhofer in der Pressekonferenz nach dem Spiel nicht müde zu betonen, sei trotz der zuletzt zwei guten Leistungen in Salzburg (1:1) und Wattens (5:0) einfach noch nicht gefestigt genug. Auf die Nachfrage, ob der Kader der Hütteldorfer nicht die gleiche Qualität wie jener der Austria habe, reagierte der Steirer patzig: "Ich denke, wir sollten nicht immer in eine Saisonanalyse oder eine Kaderdiskussion gehen."

Ideale Vorzeichen für Rapid - Austria mit Blitzstart

Dabei wäre es für Rapid eigentlich angerichtet gewesen: Während die Austria unter der Woche noch eine 0:5-Pleite gegen Villarreal einstecken musste und in der Liga zuletzt 0:3 gegen Sturm Graz verloren hatte, gingen die Hütteldorfer nach dem klaren Sieg bei der WSG Tirol mit reichlich Rückenwind (und deutlich ausgeruhter als der Gegner) ins Match. Vermeintlich. Denn schon nach 17 Minuten lagen die Gastgeber mit 0:2 zurück. "Wir sind wirklich selbst schuld. Wenn man so in ein Spiel startet, dann wird es ganz schwierig, das auszubessern", konstatierte Feldhofer.

Durch die Pleite rutschte Rapid in der Tabelle auf Platz sieben zurück, in den zehn bislang absolvierten Partien holten die Grün-Weißen 14 Punkte. Zu wenig für die gewohnt hohen Ansprüche. Man sei in der laufenden Saison "sehr inkonstant", meinte Stürmer Guido Burgstaller. Der Ligabetrieb sei "kein Kinderfußball": "Da geht es um wichtige Punkte. Und die schenken wir einfach immer zu leichtfertig her."

Die kicker-Elf des 11. Spieltags

Zumindest leise Hoffnung dürfen die Rapid-Fans aus dem Auftritt in der zweiten Halbzeit schöpfen. Obwohl die Feldhofer-Elf nach wie vor kaum spielerische Akzente setzte, war ihr das Bemühen um den Anschlusstreffer deutlich anzusehen. In der 67. Minute hätte Rapid fast die große Chance auf diesen bekommen, Schiedsrichter Manuel Schüttengruber nahm seinen Elfmeterpfiff nach einem vermeintlichen Foulspiel an Bernhard Zimmermann aber zu Recht zurück. "Ich glaube, eine Mini-Berührung war schon da", beteuerte Zimmermann, ohne jedoch die finale Entscheidung des Unparteiischen in Frage zu stellen.

So erzielte Rapid das 1:2 erst in der Nachspielzeit und damit letztlich zu spät. Durch die Pleite prolongierten die Hütteldorfer zudem ihre Negativserie im heimischen Stadion, in der Liga ist Rapid seit dem 1:0-Sieg über Ried am ersten Spieltag ohne Sieg. Zuletzt setzte es sogar drei Niederlagen in Folge. "Ich denke, dass wir alle gerne in unserem Stadion spielen. Aber auch die Gegner, die kommen, freuen sich, wenn sie hier spielen können", meinte Feldhofer zur Heimschwäche seiner Mannschaft.

Fitz: "Für solche Sachen spielt man Fußball"

Während bei Rapid also wieder einmal Krisenstimmung angesagt ist, durfte sich die Wiener Austria nach zwei klaren Niederlagen en suite wieder über einen Sieg freuen. Zudem überholten die "Veilchen" den Lokalrivalen, der allerdings ein Spiel weniger bestritt, auch in der Tabelle. "Für die Mannschaft war das ein ganz ein großartiger Tag. Sie hat es sich verdient nach den beiden 'Watschn'. Der Sieg hilft uns für die nächsten Wochen sehr viel weiter", erklärte Trainer Manfred Schmid gegenüber dem "ORF".

Ähnlich euphorisch äußerte sich Dominik Fitz, der vom Elfmeterpunkt staubtrocken zum 2:0 einschob und somit einer der Garanten für die ausgelassenen Jubelszenen im Auswärtssektor war. "Es gibts nicht Schöneres, als nach einem Derbysieg mit den Fans zu feiern. (...) Genau für solche Sachen spielt man Fußball."

Nikolaus Fink