Bundesliga (D)

Keine Rote Karte für Trimmel: DFB räumt Fehlentscheidung ein

Unions Kapitän kam um Rote Karte herum

Kein Platzverweis für Trimmel: DFB räumt Fehlentscheidung ein

Verhinderte mit dem Arm ein Tor: Christopher Trimmel.

Verhinderte mit dem Arm ein Tor: Christopher Trimmel. IMAGO/Matthias Koch

Dass Union Berlin das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (0:1) mit zehn Mann beenden durfte, war glücklich - und letztlich auch regelwidrig. Nach dem Platzverweis für Robin Gosens, der für ein Foulspiel kurz vor der Pause seine zweite Gelbe Karte gesehen hatte, entstand aus dem folgenden Freistoß die Leverkusener Führung - jedoch über Umwege.

Piero Hincapie hatte aus dem Getümmel an den Innenpfosten geschossen, über Amine Adli und Borja Iglesias gelangte der Ball zu Odilon Kossounou, der ihn schließlich über die Linie beförderte. Ein Tor, das keine Anerkennung fand, weil Adli, der den Ball am Boden liegend berührte, bei Hincapies Schuss im Abseits gestanden hatte. Leverkusen lag dennoch wenig später in Führung, VAR Patrick Hanslbauer hatte Referee Benjamin Brand in die Review Area zitiert. Der Unparteiische entschied letztlich auf Elfmeter (Wirtz verwandelte), weil Union-Kapitän Christopher Trimmel Hincapies Schuss mit dem Arm abgelenkt hatte. Das Vergehen geschah, bevor Adli strafbar eingriff und war dementsprechend zu ahnden.

Der Österreicher verhinderte ein potenzielles Tor Hincapies, sah dafür aber nicht die vom Regelwerk vorgesehene Rote Karte. Am Montag räumte der DFB nun nachgehend ein, eine Fehlentscheidung getroffen zu haben. "Das Handspiel als strafbar zu bewerten, ist korrekt. Denn Trimmel bewegt seinen Arm zum Ball und lenkt ihn damit ab", erklärte Peter Sippel, Sportlicher Leiter der Bundesliga-Schiedsrichter - und fügte an: "Allerdings hätte es zusätzlich eine Rote Karte für Trimmel geben müssen. Denn ohne das Handspiel wäre der Ball neben dem Pfosten ins Tor gegangen. Der Torwart hatte keine Abwehrchance."

"Sehr komplexe Situation"

Sippel sprach "durch die Torerzielung, das Abseits und das Handspiel" von einer "insgesamt sehr komplexen" Situation. "Entsprechend umfangreich" sei die Überprüfung gewesen, "leider ist dabei nicht auch über die Frage der persönlichen Strafe gesprochen worden", räumte Sippel den Fehler weiter ein.

"Ich hatte am Ende Glück", gestand Trimmel im Anschluss an die Partie selbst ein. "Der Schiedsrichter hat so argumentiert, dass sie nicht sicher waren, ob der Ball ins Tor gegangen wäre. Deswegen habe ich keine Karte gesehen." Nicht einmal eine Gelbe. "Es gab wohl eine Kameraeinstellung, in der man nicht sicher war, ob der Ball ins Tor geht."

tso, mib

Bilder zur Partie 1. FC Union Berlin gegen Bayer 04 Leverkusen