2. Bundesliga (D)

BTSV: Kein Pünktchen, aber ein Fünkchen Hoffnung

Braunschweig bleibt tief im Keller, aber stabilisiert sich - "Es tut ein bisschen weh"

Kein Pünktchen, aber ein Fünkchen Hoffnung

Erzielte den 1:2-Anschlusstreffer: Fabio Kaufmann.

Erzielte den 1:2-Anschlusstreffer: Fabio Kaufmann. IMAGO/Eibner

Im Januar war der Distanzschuss des 31-Jährigen zum Tor des Monats nominiert worden, am Freitag war sein Anschlusstor erneut sehenswert, doch letztlich abermals wertlos. Zumindest tabellarisch. Durch die siebte Auswärtsniederlage im siebten Anlauf zementieren die Niedersachsen ihren Platz im Keller.

Unter Scherning erstmals längere Druckphasen erkennbar

Und doch wirkt es, als gieße Daniel Scherning seit seinem Amtsantritt vor drei Wochen ein Fundament beim im ersten Saisondrittel nicht ansatzweise konkurrenzfähigen Vorjahres-Aufsteiger. Dem 3:2 gegen Osnabrück zum Einstand des neuen Trainers folgte am Freitag nun ein Vortrag, der trotz zweier Gegentreffer binnen 60 Sekunden auch im ersten Durchgang von einer gewissen defensiven Stabilität geprägt war, und in dem nach der Pause auch eine Idee im Spiel mit dem Ball sichtbar wurde. Einen zeitweiligen Belagerungszustand wie in Hamburg hatte die Eintracht in der bisherigen Spielzeit nur selten inszeniert. "Es tut ein bisschen weh", sagt Kaufmann, "aber wir gehen auch ein bisschen positiv gestimmt hier raus."

Ein bisschen mehr wäre es gar gewesen, wenn Kaufmanns zweiter Treffer nach 74 Minuten gezählt hätte. Nach ausgiebigem Braunschweiger Jubel hatten sich beide Teams schon am Anstoßpunkt versammelt als nach VAR-Eingriff hauchdünn auf Abseits entschieden wurde. "Am Ende entscheiden ein paar Zentimeter gegen uns", hadert der frühere Würzburger, "aber ich habe großen Respekt vor der Mannschaft, wie sie in dieser Tabellensituation und bei einem 0:2-Rückstand in Hamburg nochmal alles reingeschmissen hat."

"Auf dem können und müssen wir aufbauen"

Das Problem aus Braunschweiger Sicht: Auch "alles" ist nicht gut genug. Noch nicht, glaubt Scherning. Der 40-Jährige attestiert seiner Mannschaft nach dem Auftaktsieg und dem 2:1 im Test gegen den FC St. Pauli einen weiteren Fortschritt. "In der zweiten Hälfte haben wir in der Ballbesitzstruktur etwas verändert, das war dann ein sehr, sehr guter Auftritt. Auf dem können und müssen wir aufbauen. Ich bin überzeugt: Wenn wir so über einen längeren Zeitraum und in längeren Phasen auftreten, dann werden wir viele Punkte holen." Genau das wird angesichts des beträchtlichen Rückstandes auch nötig sein. Und den Beweis, dass die Eintracht zwischenzeitlichen Druck wie in Hamburg über längere Phasen eines Spiels aufbauen kann, ist sie bislang schuldig geblieben. Immerhin aber demonstrierte sie unter Scherning nun schon zum zweiten Mal, dass sie es überhaupt kann.

Sebastian Wolff

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