So ausgelassen und euphorisch der SVS die drei in Dresden errungenen Punkte am vergangenen Wochenende gefeiert hatte - unter den Tisch fallen ließ Jens Keller nicht, dass der Sieg durchaus glücklich zu Stande gekommen war. "Wir haben als Mannschaft gut verteidigt, haben uns in die Bälle reingeworfen", hielt Sandhausens Trainer seinem Team zwar zu Gute. Aber: "Sicherlich war es im Ballbesitz nicht das, was wir uns vorstellen."
Gerne würde der gebürtige Schwabe also am Mittwochabend eine deutliche Verbesserung bei seiner Mannschaft erkennen, wenn Erzgebirge Aue an den Hardtwald reist. "Es sind jetzt mehrere Mannschaften, die um Platz drei mitspielen. Deshalb ist es ein ganz wichtiges Spiel für uns. Wir wollen natürlich nach dem Sieg zu Hause nachlegen", kündigt Keller an.
Kurze Regenerationszeit, schwierige Bedingungen
Die Vorbereitung allerdings gestaltet sich schwierig, die Belastung ist nach einer intensiven Trainingswoche vor dem Dresden-Spiel und der kurzen Regenerationszeit knapp. Vor der Partie bat Keller sein Team zudem nur zum behutsamen Training im Stadion, um den Platz nicht zu sehr zu strapazieren: "Die Bedingungen sind nicht optimal, aber da wollen wir uns gar nicht beschweren. Das Problem haben andere Mannschaften auch."
Zum Beispiel der FC Erzgebirge, der ebenfalls siegreich ins Jahr gestartet ist, durch einen Erfolg gegen den SVS selbst ins Verfolgerfeld aufschließen will - und gegen den Sandhausen in der Hinrunde eine vermeidbare 1:2-Niederlage kassierte. Ein Baustein für die durchwachsene erste Saisonhälfte. "Das was da war, zählt nicht mehr. Klar man Erkenntnisse rausnehmen, im Großen und Ganzen fängt es aber wieder bei null an", sagt Keller, der mit einem Gegner rechnet, "der als Mannschaft funktioniert".
Der 53-Jährige wusste allerdings zu Wochenbeginn noch nicht ganz genau, wem er den Sachsen entgegenstellen kann. Denn die Personalsituation stellt sich kompliziert dar.
Einige Ausfälle beim SVS
Rouwen Hennings, Franck Evina und Lion Schuster (alle muskuläre Probleme) fallen wie Lucas Laux (Reha nach Kreuzbandriss) aus. Abu-Bekir El-Zein und Livan Burcu meldeten sich krank, Alexander Fuchs ist gesperrt. Neuzugang Edvinas Girdvainis stieg nach dem Dresden-Spiel immerhin wieder ins Training ein. Und: Dennis Diekmeier dürfte wieder im Kader stehen.
"Wir müssen einfach abwarten, wer uns zur Verfügung steht", sagt Keller und fügt mit einem Augenzwinkern an: "Aber ich bin überzeugt, wir werden mit elf Spielern anfangen."