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Klopp: "In Mainz hätte ich nackt trainieren können"

Liverpool-Coach genervt von den Fragen um Gerrards Zukunft

Klopp: "In Mainz hätte ich nackt trainieren können"

"Wenn ihr die Jungs auf der Trainerbank sehen wollt, lasst sie arbeiten": Jürgen Klopp will keine Fragen mehr zu Steven Gerrard hören.

"Wenn ihr die Jungs auf der Trainerbank sehen wollt, lasst sie arbeiten": Jürgen Klopp will keine Fragen mehr zu Steven Gerrard hören. imago

Daraus, dass Gerrards Rückkehr an die Anfield Road nach dem offiziellen Ende seiner Profikarriere wahrscheinlich ist, machte Klopp am Donnerstag keinen Hehl. Unlängst hatte der Reds-Coach schon festgehalten, die Tür für Gerrard sei immer offen: "Dass wir sprechen, sollte klar sein", sagte Klopp am Donnerstag: "Wenn es etwas zu verkünden gibt, werden wir es tun." Es gilt als wahrscheinlich, dass Gerrard einen Job im Nachwuchsbereich des 18-maligen englischen Meisters übernehmen wird. Ein Angebot von Drittligist MK Dons hatte er zuletzt abgelehnt, weil dieser Schritt nach eigener Aussage zu früh für ihn gekommen wäre.

Vergangene Woche hatte Klopp im Rahmen der Diskussion um Wayne Rooneys Ausflug ins Nachtleben ein flammendes Plädoyer für die Profis der heutigen Generation gehalten , diesmal ging sein Appell an die Journalisten, die immer wieder zum Thema zurückkamen: "Wenn jemand Stevie helfen will: Hört auf, so aufgeregt über jeden seiner nächsten Schritte zu sein. Man braucht Raum, um etwas Neues zu lernen."

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Das ständige Rampenlicht mache es heutzutage schwerer für Ex-Stars, im Trainergeschäft erfolgreich zu sein. Ihm selbst hätte es sehr geholfen, dass das Interesse an seiner Arbeit bei seiner ersten Station nicht allzu groß gewesen sei. "Wenn ich das Training in den ersten Jahren in Mainz nackt gegeben hätte, hätte mich niemand gesehen", übertrieb Klopp ein wenig, um seinen Punkt zu unterstreichen: "Es hilft, wenn die Leute akzeptieren, dass man Fehler machen wird. Das Beste in Mainz war, dass wir alles dadurch lernen konnten, Sachen richtig und falsch zu machen. Du hast dein erstes Spiel, du triffst eine falsche Entscheidung, du entwickelst dich. Es war nicht so, dass jeden Tag irgendjemand wissen wollte: 'Wie geht’s dir?' Meistens war niemand da."

"In Manchester ist es mit Giggs das gleiche"

Und Gerrard sei nicht das einzige prominente Beispiel: "In Manchester ist es mit Ryan Giggs das gleiche", meinte Klopp: "Wenn ihr diese Jungs auf der Trainerbank sehen wollt, lasst sie arbeiten und behandelt sie nicht wie die Spieler, die sie vorher waren. Das ist ein kleiner Rat von einem sehr durchschnittlichen Fußballspieler."

Wenn ihr diese Jungs auf der Trainerbank sehen wollt, lasst sie arbeiten und behandelt sie nicht wie die Spieler, die sie vorher waren.

Klopps Appell im Bezug auf Ex-Größen wie Gerrard oder Giggs

Die Problematik gebe es allerdings nicht nur in England, befand Klopp: "Von unseren Weltmeistern von 1990 sind nicht viele Trainer geworden. Ein paar haben es versucht", meinte der 49-Jährige: "Ein guter Fußballer gewesen zu sein, ist nicht das einzige, was du brauchst, um ein guter Trainer zu werden. Aber es hilft natürlich. Sie haben alle Voraussetzungen, ein guter Trainer zu werden. Nur die Umstände nicht." Klopps Appell an die Journalisten: "Vielleicht könnt ihr dabei helfen, dass es künftig wieder mehr englische Trainer in England gibt, wenn sie mit ihrer Arbeit am Anfang anfangen können. Nicht in der Mitte oder am Ende. Wenn ihr ihnen helfen wollt, lasst sie in Ruhe!"

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