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Knistern bei Klopp: "Die Welt steht für 90 Minuten still"

Liverpool-Coach steht vor seinem dritten Merseyside-Derby

Knistern bei Klopp: "Die Welt steht für 90 Minuten still"

Ein Bild, das es am Samstag definitiv nicht geben wird: Jürgen Klopp bedauert den Ausfall von Leistungsträger Adam Lallana.

Ein Bild, das es am Samstag definitiv nicht geben wird: Jürgen Klopp bedauert den Ausfall von Leistungsträger Adam Lallana. imago

Das Merseyside-Derby ist für den FC Liverpool grundsätzlich ein gutes Omen: Die letzte Liga-Niederlage der Reds im direkten Duell mit dem Stadtrivalen Everton liegt länger zurück, im Oktober 2010 gewannen die Toffees zu Hause mit 2:0. In den letzten zwölf Vergleichen in der Premier League sah aber (5/7/0) zumeist Liverpool besser aus. Die letzte Heimpleite gegen Everton in der Liga setzte es gar im letzten Jahrtausend (ein 0:1 im September 1999).

Wenn es am Samstag und dann auch in den nächsten Wochen um wichtige Punkte in der Liga geht, muss Jürgen Klopp allerdings auf mehrere Leistungsträger verzichten. Adam Lallana verletzte sich bei der Nationalmannschaft und wird den Reds mit einer Oberschenkelverletzung bis zu vier Wochen fehlen. "Das ist natürlich hart für uns", bestätigte Klopp, der von Nationaltrainer Gareth Southgate sogar einen Anruf erhielt, um Ungemach zu vermeiden. Für den ehemaligen BVB-Coach keine große Sache: "Wir haben schon einen engeren Kontakt, weil wir uns auch bereits öfter getroffen haben."

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Sturridge dabei? "Keine Ahnung, wer so eine Information verbreitet"

Kapitän Jordan Henderson, dem Klopp vor der Länderspielpause noch Chancen auf das Derby eingeräumt hatte, musste "einen kleinen Rückschlag" hinnehmen. "Ich kann nicht sagen, wie lange es noch dauern wird", erklärte der LFC-Coach. Beim Thema Daniel Sturridge stellte Klopp klar: "Keine Chance. Ich habe gehört, er sei zurück im Training. Keine Ahnung, wer so eine Information verbreitet. Wenn er mit dem Reha-Trainer auf dem Platz steht, ist er nicht zurück im Training."

Nicht viele Städte haben zwei Vereine dieser Größe und Bedeutung. Das ist besonders.

LFC-Coach Jürgen Klopp über das Merseyside-Derby

Zumindest auf die Offensivkräfte Philippe Coutinho und Roberto Firmino kann Klopp zählen. "Sie sind bereit fürs Wochenende. Wir müssen aber schauen, wie frisch sie sind", so der 49-Jährige. Als endlich das Derby-Thema auf den Tisch kam, funkelten Klopps Augen. "Nicht viele Städte haben zwei Vereine dieser Größe und Bedeutung. Das ist besonders", sagte der gebürtige Stuttgarter und fügte an: "Ich brauchte keine Sekunde um zu verstehen, wie wichtig dieses Spiel ist. Da steht morgen in dieser Stadt die Welt für 90 Minuten still." Zum ersten Mal werden die Reds übrigens ihre neue Umkleide in Anfield nutzen.

Das neue Heiligtum an der Anfield Road: die Umkleide der Liverpool-Profis.

Das neue Heiligtum an der Anfield Road: die Umkleide der Liverpool-Profis. LFC

Brisanz birgt der Vergleich auch wegen der Tabellenkonstellation, Liverpool (4., 56 Punkte) will Everton (7., 50) unbedingt auf Abstand halten. "Sie sind wahrscheinlich nah an dem Platz dran, wo sie stehen möchten. Das ist ein weiterer wichtiger Aspekt, den wir nicht ignorieren dürfen. Es steht viel auf dem Spiel, nicht nur weil es ein Derby ist", so Klopp abschließend.

Matip will die "Stimmung zum Vorteil nutzen"

"Es ist eine sehr spezielle Atmosphäre": LFC-Verteidiger Joel Matip vor seinem ersten Merseyside-Derby.

"Es ist eine sehr spezielle Atmosphäre": LFC-Verteidiger Joel Matip vor seinem ersten Merseyside-Derby. imago

Für den ehemaligen Schalke-Profi Joel Matip, der ordentlich Derby-Erfahrung aus dem Revier mitbringt, ist es das erste Merseyside-Derby. Beim 1:0 in der Hinrunde fehlte der Innenverteidiger verletzt. "Es wird ein spannendes Spiel, aber wir werden kämpfen und alles für den Sieg geben", erklärte Matip im Vorfeld: "Es ist eine sehr spezielle Atmosphäre, wenn diese beiden Teams aufeinandertreffen. Aber wir sind daran gewöhnt und werden die Stimmung zu unserem Vorteil nutzen."

Dass es für den Kameruner dabei möglicherweise gegen Romelu Lukaku (28 Saisontore, fünf Treffer in den letzten vier Ligaspielen) geht, macht es nicht unbedingt angenehmer. "Er ist ein brillanter Angreifer. Das wird eine richtig große Herausforderung", so Matip respektvoll. Doch auch diese Hürde wollen der 25-Jährige und seine Reds nehmen. Denn: "Das Derby zu gewinnen, würde uns einen ordentlich Schub geben. Wir wollen das Momentum (seit drei Spielen ungeschlagen, Anm.d.Red.) nutzen und so weitermachen." Letztlich gehe es auch darum, die Fans "stolz" zu machen - und ihren Trainer.

msc