Nach der Entlassung von Zvonimir Soldo wirbelte Kölns Interims-Trainer Frank Schaefer bei seinem Debüt im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Hannover die Startelf durcheinander. Andrezinho, Clemens und Petit mussten raus und wurden durch Salger, Ehret und Novakovic ersetzt. Dazu fehlte Geromel mit Kniebeschwerden. Pezzoni wurde dafür in der Innenverteidigung eingesetzt. 1860-Coach Reiner Maurer brachte im Vergleich zum torlosen Remis gegen Bielefeld drei neue Akteure in seiner Anfangs-Elf. Ludwig, Bierofka und Ignjovski ersetzten Leitner, Aigner und Rakic.
Von Beginn an standen die Löwen gegen eine verunsichert wirkende Kölner Mannschaft gut in der Defensive und ließen Kölner Kombinationen gar nicht erst aufkommen. Ein harmloser Distanzschuss von Lanig in der 6. Minute war die einzige Möglichkeit der Heimelf in der Anfangsphase.
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Nicht nur in der Defensive hatten die Löwen den Gegner zunächst im Griff. Auch gefährliche Konter konnten die Gäste immer wieder starten. Dabei hatte Lovin in der 16. Minute eine gute Gelegenheit. Er kam an eine verunglückte Abwehr von Pezzoni heran, beförderte das Sportgerät aber weit über das Tor von Varvodic.
Fast im Gegenzug hatten die Kölner ihre erste echte Chance: Podolski kam schnell über die linke Seite und servierte den Ball auf den Kopf von Novakovic. Der brachte aber keinen Druck mehr auf den Ball, so dass er harmlos in den fangbereiten Armen von Kiraly endete (18.).
Danach offenbarte das Spiel viel Leerlauf. Beide Teams waren darauf aus, keine Fehler zu machen, und brachten in der Offensive wenig bis nichts zu Stande. Ein Schuss von Novakovic von der Strafraumgrenze, den Kiraly sicher halten konnte, war noch der Höhepunkt dieser Phase (27.).
Erst gegen Ende der ersten Hälfte gaben die Hausherren noch einmal Gas. Lanig schickte halbrechts Novakovic mit einem Steilpass auf die Reise. Der slowenische Nationalstürmer kam durch bis zur Toraus-Linie und legte auf für den durchgestarteten Lanig. Der hämmerte den Ball aus fünf Metern volley an die Latte des Löwen-Tores (38.).
Doch auch die Gäste kamen noch zu einer guten Möglichkeit. Halfar steckte den Ball durch auf Lauth, der auch noch Mohamad austanzte, am glänzend reagierenden Varvodic aber scheiterte (44.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte erwischten die Löwen den besseren Start und kamen durch Lauth zu zwei guten Möglichkeiten, die aber vereitelt wurden (46./57.). Zudem regte sich auf den Rängen Unmut unter den Fans der Heimmannschaft.
Zu dieser Zeit bewies Kölns Interims-Trainer Schaefer "goldene Hände" indem er Clemens für Jajalo einwechselte (54.). Indirekt leitete Clemens die Kölner Führung ein. Seinen Schuss aus gut 20 Meter konnte Kiraly nur zur Ecke lenken. Diese servierte Podolski in die Mitte, wo Lanig zum Kopfball hochstieg. Der Ball tropfte dem Kölner zwar nur auf die Schulter, entwickelte sich aber zur tückischen Bogenlampe, die hinter Kiraly ins Netz fiel (59.).
Die Löwen antworteten mit wütenden Angriffen, konnten gegen eine jetzt gut stehende Kölner Defensive aber nur noch eine erfolgversprechende Chance herausspielen. Dabei scheiterte Bierofka am glänzend aufgelegten Varvodic im Kölner Tor (76.).
Anders jetzt die Hausherren, die nach der Führung aggressiver und zielstrebiger wirkten. Zunächst scheiterte Podolski mit zwei guten Chancen noch (71./75.), doch in der 79. Minute war der vorentscheidende Treffer fällig. Podolski hatte nach einem Ehret-Zuspiel drei Verteidiger abgeschüttelt und bediente Novakovic in der Mitte perfekt. Der slowenische Nationalstürmer musste nur noch den Fuß hinhalten, um auf 2:0 zu erhöhen.
Der letzte Treffer war Podolski selbst vorbehalten. In der 83. Minute steuerte er völlig frei mit einem Zuspiel von Clemens auf Kiraly zu und ließ dem Münchener Schlußmann keine Abwehrmöglichkeit.
Damit war das Spiel gelaufen und beide Teams brachten die Partie mit Anstand zu Ende. Einzig Podolski hatte noch nicht genug. Drei Minuten vor dem Ende legte er sich mit den Gäste-Fans an, sah dafür Gelb und wurde prompt von Coach Schaefer ausgewechselt.
Für den 1. FC Köln geht es am 10. Spieltag in der Bundesliga am Samstag um 15.30 Uhr mit dem Heimspiel gegen den Hamburger SV weiter. 1860 München bekommt es ebenfalls am Samstag in der 2. Bundesliga um 13 Uhr auswärts mit dem Karlsruher SC zu tun.