Dass zuletzt drei Bundesliganiederlagen in Serie dem Bremer Selbstverständnis nichts anhaben konnten, lebt zumindest Trainer Kohfeldt schon mal mustergültig vor: "Wir müssen weiter unsere Art und Weise von Fußball auf den Platz bringen, dann wird das zwangsläufig wieder zu Punkten führen - auch schon am Wochenende", erklärte Werders Chefcoach auf der Pressekonferenz am Freitagmittag vor der Partie beim Sport-Club.
Die Bremer sind heiß auf das Ende der Länderspielpause, vor allem auch Kruse. "Freiburg ist natürlich ein wichtiges Spiel für uns, um an den europäischen Plätzen dranzubleiben", bekräftigt Kohfeldt, "und Max ist für uns ein unfassbar wichtiger Spieler. Er wird seine Leistung bringen, da bin ich mir sehr sicher."
Noch stärker im Fokus als ohnehin schon üblich steht der Ex-Nationalspieler beim Auftritt an alter Freiburger Wirkungsstätte wegen der zuletzt wieder einmal entfachten Gewichtsdiskussion. Dass Kruse während der Länderspielpause die freien Tage zu Sonderschichten nutzte, wurde medial prompt entsprechend thematisiert. Kohfeldt stellt dazu klar: "Jeder Spieler hatte in der Pause ein individuelles Programm, das ist völlig normal."
Kruse arbeitet mit Personaltrainer
Nicht der Regel entspricht jedoch, dass Kruse seinen Fitnessplan unter Anleitung eines Personaltrainers abarbeitete. Diese "externe Begleitung", formulierte Kohfeldt, "haben wir initiiert". Nachfragen dazu wich der Coach dann allerdings aus. Offenbar sollte der Eindruck vermieden werden, Werder habe Kruse einen "Aufpasser" zur Seite gestellt. Ganz gelungen ist das gerade wegen der in diesem Fall lückenhaften Kommunikation freilich nicht. Immerhin machte Kohfeldt noch einmal absolut glaubhaft deutlich: "Zwischen mir und Max herrscht sehr großes Vertrauen."
Hohe Wertschätzung äußerte Kohfeldt ebenso einmal mehr für Nuri Sahin, der für den verletzten Philipp Bargfrede in die Startelf rücken dürfte. Aber, erläutert der Fußballlehrer: "Es geht nicht darum, Bargi eins zu eins zu ersetzen. Nuri und er sind unterschiedliche Spielertypen. Wir werden es auf verschiedene Schultern verteilen." So seien beispielsweise auch die Achter Maxi Eggestein und Davy Klaassen sowie die Außenverteidiger bei der Konterabsicherung auf andere Art gefordert als mit Abräumer Bargfrede auf dem Rasen.
Käuper braucht Zeit, Positives von Pizarro
Noch kein Thema für den Kader ist unterdessen Youngster Ole Käuper, vom Profil her ein nomineller Bargfrede-Backup zentral vor der Abwehr. Das Eigengewächs hat nach langer Verletzungspause gerade erst sein Comeback in der U 23 hinter sich, braucht in Kohfeldts Augen noch Zeit. Positive Kunde gibt es derweil von Claudio Pizarro: Der Oldie hat seine Wadenprobleme überstanden, soll ab Freitag wieder mit der Mannschaft trainieren und am Sonntag in Freiburg zum 18er-Aufgebot zählen.