Kopenhagens Trainer Jacob Neestrup stellte sein Team nach dem 2:1 im Pokal-Viertelfinale bei Silkeborg IF, das wegen der 0:2-Hinspielpleite das Aus bedeutete, viermal um: Ankersen, Diogo Goncalves, Achouri und Claasson rückten für Boilesen, Sörensen, Cornelius und Froholdt in die Anfangsformation.
Istanbuls Coach Okan Buruk brachte im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Adana Demirspor ebenfalls ein neues Quartett: Sanchez, Bardakci, Angelino, Ayhan und Zaha kamen für Nelsson, Yilmaz, Demirbay und Mertens zum Zug.
Kopenhagen begann forsch und körperlich und brachte Istanbuls Defensive schnell ins Wanken: Diogo Goncalves (5.) und Ankersen (9.) verpassten eine durchaus mögliche frühe Führung. Das technisch stärkere Galatasaray brauchte etwas, um sich auf die Attacken der Dänen einzustellen, initiiert von Angelino gelang mit Ablauf der ersten Viertelstunde ein erster Nadelstich (Tete, 14.).
Viel Ballbesitz, aber kein Ertrag für Galatasaray
Danach waren die Türken besser drin in einem intensiven Spiel, das nun zunächst hin- und herwogte, aber auch aufgrund fehlender Präzision und Entschlossenheit im letzten Drittel und nicht zuletzt starker Abwehrreihen chancenarm blieb.
Zug um Zug wurden die Ballbesitzphasen Galatasarays länger, das seine Dominanz ab Mitte des ersten Durchgangs aber nur in eine vielversprechende Gelegenheit ummünzen konnte: Zaha blieb bei seinem Drehschuss an Vavro hängen (43.).
Der abwartend agierende FC, der mit einem Remis auf jeden Fall vor Istanbul geblieben wäre, ging nicht das letzte Risiko. Bei einem letzten Konter vor der Pause verpasste Achouri den zeitigen Abschluss und wurde noch von seinem zweikampfstarken Gegenpart Boey vom Ball getrennt (45.+1).
Lerager krönt starken Konter
Unverändertes Bild nach Wiederanpfiff: Die Gäste machten das Spiel, die Neestrup-Schützlinge lauerten tief gestaffelt auf Konter. Mit Erfolg: Goncalves und Achouri waren die Wegbereiter für Lerager, der am Fünfer mühelos zum 1:0 vollendete (58.).
Champions League, Gruppe A
Frisches Offensiv-Personal sollte es nun richten bei den Löwen vom Bosporus. Kopenhagen verschanzte sich um den eigenen Strafraum herum, Aktürkoglu vergab nach Doppelpass mit dem bis dahin kaum präsenten Icardi den Ausgleich (73.).
Nach Leragers Ampelkarte fällt fast noch der Ausgleich
Es war ein einziges Anrennen der Türken, deren Stilmittel mit Kombinationen durch das Zentrum und hohen Flanken Kopenhagen aber das Verteidigen erleichterten. Nur Bakambu setzte sich in der Luft in Szene (84.), richtig gefährlich wurde es nach Leragers Ampelkarte in der Schlussminute, als sein Kopfball Zentimeter am Winkel vorbeistrich (90.+1).
Die Dänen schwammen in der Nachspielzeit, Grabara parierte gegen Ziyech (90.+2) und Icardi (90.+4) famos, Sekunden später rettete noch Vavro gegen Sanchez und dann war Schluss.
Tore und Karten
1:0 Lerager (58')
Spieldaten
Grabara - P. Ankersen, Vavro, Diks, Jelert - Lerager , Falk, Diogo Goncalves - M. Elyounoussi , Claesson, Achouri
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Parken |
| Zuschauer | 34.726 |
Für Kopenhagen, das als Zweiter hinter dem FC Bayern das Achtelfinale erreichte, ist das Fußballjahr damit beendet. Erst am 18. Februar steht in der Liga das nächste Spiel gegen Silkeborg IF an. Galatasaray tröstet sich als Gruppendritter mit der Europa League und spielt am kommenden Samstag (17 Uhr) in der Liga bei Sivasspor. Die Auslosung für das Achtelfinale der Champions League findet am kommenden Montag (18. Dezember, 12 Uhr) statt.
