Es war die aufregendste Szene in einer ansonsten ereignisarmen ersten Hälfte: Fortuna-Innenverteidiger Boné Uaferro wollte nach einem Foul zunächst den Ball nicht herausrücken und schubste dann auch noch SGS-Mittelfeldmann Timo Röttger um - Rot war die logische Konsequenz (37.). "Das war eine Dummheit von Boné", ärgerte sich Trainer Koschinat nach Spielende auf dem vereinseigenen Video-Sender.
53 Minuten in Unterzahl
Seine Spieler mussten somit die restlichen 53 Minuten in Unterzahl bestreiten. Doch die Mannschaft ließ sich von der nummerischen Unterlegenheit nicht entmutigen. "Wir haben die Passwege sehr intelligent geschlossen, konnten uns immer wieder befreien", freute sich Koschinat. "Man hat dann gemerkt, dass wir den einen oder anderen Konter auch zu Ende fahren können."
Trainersteckbrief Koschinat
Spielersteckbrief Uaferro
Spielersteckbrief Bender
Spielersteckbrief Dahmani
Spielersteckbrief Cauly
Fortuna Köln - Vereinsdaten
Gründungsdatum
21.02.1948
Vereinsfarben
Rot-Weiß
3. Liga - Tabelle
Dahmanis schnelle Antwort
Auch vom schnellen Ausgleich durch Nicolas Jüllich (71.) nach der Führung durch Lars Bender (65.) ließ sich die Fortuna nicht beirren und schlug direkt zurück: Einen Bock von SGS-Keeper Kevin Broll nutzte Hamdi Dahmani zur erneuten Führung für zehn aufopferungsvoll kämpfende Kölner (73.). Kurz darauf erhöhte Cauly Oliveira Souza gar auf 3:1 (82.), Großaspach gelang lediglich noch der Anschlusstreffer durch Alexander Aschauer (89.). "Rein fußballerisch war das ein glücklicher Sieg", gestand Koschinat, betonte aber angesichts des Kampfgeistes seiner Mannschaft: "Ganz großes Kompliment an die Truppe, das war heute ein extremer Kraftakt."
Es ist schwer zu sagen, wohin die Reise geht. Wir müssen akzeptieren, dass diese Liga unfassbar eng ist.
Fortuna-Coach Uwe Koschinat
Nach den Niederlagen am Wochenende von Lotte (0:2 in Halle) und Osnabrück (0:3 in Chemnitz) beträgt der Abstand der Fortuna auf Platz zwei nur einen Punkt, Kölns Trainer will jedoch nicht von höheren Zielen sprechen. "Wir haben einen sehr guten Punkteschnitt, die Tabelle liest sich sehr angenehm", so Koschinat. "Es ist allerdings schwer zu sagen, wohin die Reise geht. Wir müssen akzeptieren, dass diese Liga unfassbar eng ist."
Am Samstag gegen Halle
Dennoch sei er optimistisch, das angestrebte Saisonziel von 50 Punkten zu erreichen. Mit 16 Zählern aus neun Partien, liegt die Fortuna voll im Soll. Am Samstag empfängt Koschinats Mannschaft den Halleschen FC (14 Uhr), der am Wochenende die Sportfreunde Lotte von der Tabellenspitze stieß. "Wir dürfen uns nicht ausruhen", richtete Koschinat den Blick nach Spielende sofort auf die kommende Aufgabe, "Halle wird uns am Samstag brutal fordern."
