2. Bundesliga (D)

Kowarz: Der Löwe als Übergangs-Chef

Degenek steht für das bayerische Duell in Fürth wieder bereit

Kowarz: Der Löwe als Übergangs-Chef

Vertritt den erkrankten 1860-Cheftrainer beim Auftritt in Fürth: Torwarttrainer Kurt Kowarz.

Vertritt den erkrankten 1860-Cheftrainer beim Auftritt in Fürth: Torwarttrainer Kurt Kowarz. imago

Auf einmal steht Kurt Kowarz im Scheinwerferlicht. Doch auch in diesen Tagen trägt der 57-Jährige bei der Arbeit seinen Trainingsanzug mit der Aufschrift "TT": Torwarttrainer. Dabei hat man ihn längst befördert - zumindest vorübergehend. Da Trainer Benno Möhlmann nach seiner Gallenblasen-Operation noch im Krankenhaus liegt, ist Kowarz am Freitagabend in Fürth für die Mannschaft verantwortlich.

Auf der Pressekonferenz gab sich der Übergangs-Chef bescheiden aber selbstbewusst. Gut vorbereitet (mit blauem Pullover) nahm er auf dem Podium Platz und bekräftigte, dass es nicht entscheidend sei, wer die Elf betreue, da das Trainerteam ohnehin "sehr, sehr eng zusammenarbeitet, wo der eine über das Tun des anderen informiert ist. Deswegen ist es letztendlich egal, wer das dann übernimmt".

Gleichwohl sagte er auch: "Ich bringe natürlich die nötige Erfahrung mit, ich habe schon vor Mannschaften gestanden und als Cheftrainer gearbeitet. Das ist nichts Ungewöhnliches für mich." In der Bayernliga für den TSV Rain/Lech und in der Bezirksliga beim TSV Untermeitingen. Keine große Namen, für Möhlmann aber dennoch Grund, Kowarz mit der Aufgabe zu betrauen und nicht seinen jahrelangen Assistenten Sven Kmetsch oder seinen anderen Co-Trainer Collin Benjamin.

Eine schwierige Aufgabe: enges Stadion, gute Stimmung.

1860-Übergangscheftrainer Kurt Kowarz über die SpVgg Greuther Fürth

Bei seiner Premiere als Chef, versprach Kowarz, werde er "den Löwen in mir zum Ausdruck bringen". Sollte heißen: Nur auf der Bank sitzen, wozu der erkrankte Möhlmann bei seinem verpatzten Debüt am Montag gegen Karlsruhe (0:1) genötigt war, werde er nicht. Auch von den Spielern erwartet er eine engagierte Vorstellung, denn Fürth sei "eine schwierige Aufgabe: enges Stadion, gute Stimmung. Die Mannschaft spielt sehr aggressiv und einen guten Fußball".

Möhlmann wird das Spiel im Krankenbett vor dem Fernseher verfolgen

Das Personal, mit dem 1860 dagegenhalten wird, bestimmt Möhlmann. Die Aufstellung komme "absolut" von ihm, stellte Kowarz klar: "Er entscheidet." Fest steht, dass Milos Degenek nach seiner abgesessenen Gelbsperre in die Startformation zurückkehrt, der defensive Mittelfeldspieler dürfte gesetzt sein. Für die übrigen Planstellen gab Kowarz zu verstehen: "Wir haben die Qual der Wahl."

Anders als Möhlmann selbst. Er muss nach seiner Operation das Krankenbett hüten und seiner Mannschaft tatenlos zuschauen - in der Klinik vor dem Fernseher. Vorausgesetzt, 1860 bringt es fertig, seinem Coach, wie geplant, Sky bereitzustellen.

lei

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