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Krise in Barcelona - Ferdinand ätzt gegen die Defensive

Katalanen wollen gegen den Lieblingsgegner zurück in die Spur

Krise in Barcelona - Ferdinand ätzt gegen die Defensive

Können sich der FC Barcelona und Lionel Messi am Samstag wieder aufrichten? Nach dem 0:3 in Turin hagelte es Kritik.

Können sich der FC Barcelona und Lionel Messi am Samstag wieder aufrichten? Nach dem 0:3 in Turin hagelte es Kritik. imago

Barça-Coach Enrique kochte. "Ich will nicht von einem Comeback sprechen, ich bin richtig sauer", erklärte der 46-Jährige nach dem 0:3 gegen Juventus und verzog fast schon angewidert das Gesicht. Die abermals erschreckend schwache Vorstellung seiner Mannschaft setzte ihm offenkundig richtig zu. "Es war erneut wie ein Albtraum - ein Albtraum, den alle Barça-Fans schon vor nicht allzu langer Zeit durchleben mussten", dachte Enrique an das bittere 0:4 in Paris im Campions-League-Achtelfinale zurück, schüttelte sich und beschwor dann doch das nächste Wunder. Barça könne schließlich vier Tore "gegen jeden Gegner erzielen". Dass es möglich ist, bekam PSG zwar zu spüren. Doch nach dem deutlichen 0:3 in Turin fällt es noch schwerer, daran aktuell zu glauben.

Barça läuft fast zehn Kilometer weniger

So geht es auch dem neutralen Zuschauer, der ein Barcelona gesehen hatte, das sich teilweise seinem Schicksal ergab, defensiv viel zu viele Fehler machte und "kaum Intensität" (Enrique) ins Spiel brachte. Beweis dafür: Die Katalanen liefen an diesem für die Anhänger traurigen CL-Abend fast zehn (!) Kilometer weniger als die Bianconeri. Rio Ferdinand, ehemaliger Weltklasse-Verteidiger von Manchester United und aktuell Experte bei "BT Sport", schimpfte in seiner Analyse, dass einige Spieler "nicht dieses Trikot tragen sollten".

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In dem Barça von vor drei Jahren hätten die nichts verloren.

TV-Experte Rio Ferdinand

Doch damit nicht genug: "Es gibt viele Spieler, bei denen du denkst: In dem Barça von vor drei Jahren hätten die nichts verloren. Das sind aber zu viele Spieler, um sie alle aufzuzählen", so das harte Urteil des 38-Jährigen, der damit ganz klar in Richtung der extrem fehleranfälligen Hintermannschaft um Jeremy Mathieu und Samuel Umtiti ätzte. Enrique reagierte am Tag nach dem 0:3 und trommelte seine Mannschaft zusammen, die sich eine halbe Stunde lang die Fehler vom Vorabend anhören musste. Abschließend soll der 46-Jährige seinen Schützlingen aber Mut zugesprochen haben, schließlich habe man in den kommenden Wochen noch alles selbst in der Hand.

"In dem Barça von vor drei Jahren hätten die nichts verloren": TV-Experte Rio Ferdinand.

"In dem Barça von vor drei Jahren hätten die nichts verloren": TV-Experte Rio Ferdinand. imago

In der anschließenden Trainingseinheit fehlte das berühmteste Gesicht: Messi. Der Argentinier zog es vor, obwohl der Klub nichts von Beschwerden berichtete, mit Neymar im Kraftraum zu bleiben. Es wäre nicht das erste Mal, dass der fünfmalige Weltfußballer das Training nach einem Spiel bewusst schwänzt, so die vereinsnahe Zeitung "Mundo Deportivo". Gegen Malaga und die Juve war Messi jeweils blass geblieben, nichtsdestotrotz ist der 29-Jährige nach wie vor der größte Hoffnungsträger.

Ohne Neymar: Iniesta hofft auf "die perfekte Form"

Schlägt "La Pulga" schon am Samstag gegen Real Sociedad (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) wieder zu? Enrique und die Kollegen hoffen darauf, gerade weil mit Neymar ( Drei-Spiele-Sperre ) eine wichtige Säule in der Offensive wegfällt. "Es gilt zu regenerieren und die perfekte Form für die anstehenden, enorm wichtigen Spiele zu finden, in denen wir unsere Höchstleistung brauchen", gab Kapitän Andres Iniesta die Marschroute vor. Gegen die Basken muss Barcelona auf Javier Mascherano verzichten, der wegen einer Verletzung an der linken Wade auch das CL-Rückspiel gegen Juventus verpassen könnte. Arda Turan meldete sich dagegen wieder fit.

Zu leicht dürfen die Katalanen den kommenden Gegner (6., 52 Zähler) freilich nicht nehmen, doch die Statistik spricht eindeutig für die Gastgeber: Die letzten 20 (!) Heimspiele gegen Real Sociedad hat Barça allesamt gewonnen (18-mal in der Liga, zweimal in der Copa del Rey). Mit einem motivierten Messi und einer besser strukturierten Defensivordnung ist es wahrscheinlich, dass Nummer 21 hinzukommt.

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