Mit einem vermeidbaren Nackenschlag ist die deutsche U-19-Nationalmannschaft in die zweite Runde der EM-Qualifikation gestartet und steht nun bereits gehörig unter Druck. Trainer Christian Wörns hatte von "sehr viel Vorfreude" gesprochen und gehofft, "dass keine weiteren Hiobsbotschaften mehr dazukommen und wir in bestmöglicher Besetzung in die drei Spiele gehen können".
Wörns, der "Topleistungen" gefordert hatte, musste allerdings bereits nach sieben Minuten den ersten Rückschlag verkraften. Die DFB-Elf, die engagiert begonnen hatte, geriet nach einem Ballverlust von Freiburgs Marino in Rückstand - auch weil VfB-Keeper Seimen beim Distanzschuss von Pavic keine gute Figur machte.
Die Deutschen waren in der Folge um eine Antwort bemüht und fanden diese nach einer guten halben Stunde: Der engagierte Baum flankte von rechts nach innen. wo Pejcinovic verlängerte - und Hertha-Talent Maza artistisch ins linke Eck traf (32.). Wörns' Mannschaft blieb dran und lief kurz darauf doch wieder einem Rückstand hinterher: Eine Ecke von rechts klärte Amoako vor die Füße von Brajkovic, der mit einem absoluten Traumtor aus der zweiten Reihe für das umjubelte 2:1 der Gastgeber sorgte (41.).
22:10 Schüsse reichen am Ende nicht
Keine 20 Sekunden nach Wiederanpfiff hatte Baum eine gute Chance, scheiterte aber per Volley an Kroatiens Keeper Buljan (46.). Die Partie war nun offener, um ein Haar wäre dem DFB-Team nach 57 Minuten ein wohl vorentscheidendes Eigentor unterlaufen. Auf der Gegenseite bot sich dem emsigen Maza die Riesenchance zum Ausgleich, doch aus sechs Metern setzte er den Ball über den Kasten (62.).
Das DFB-Team drängte, machte und tat - doch es verzweifelte. Am Ende reichten 69 Prozent Ballbesitz, 22:10 Schüsse und 7:4 Ecken nicht für Zählbares. Vor allem auch, weil Wolfsburgs Pejcinovic in der 90. Minute einen Elfmeter vergab. Buljan ahnte die Ecke und lenkte den Ball an den Pfosten.
Nach dem unglücklichen Auftakt in Varazdin ist beim DFB-Team bereits ordentlich Druck auf dem Kessel. Am Samstag (12.30 Uhr) geht es in Vrbovec gegen das zum Start ebenfalls unterlegene Rumänien (0:2 gegen die Türkei) weiter. Zum Gruppenabschluss kommt es am Dienstag (14 Uhr) zum Vergleich mit den Türken.
Was die Auftaktniederlage so schmerzhaft macht: Einzig der Gruppensieger löst das Ticket für die EM in Nordirland in der zweiten Juli-Hälfte.