Kroatiens Trainer Zlatko Dalic zeigte sich mutig und schickte eine ziemlich offensive Elf ins Rennen: Im Mittelfeld sollten die beiden Stars Modric und Rakitic die Strippen ziehen, während auf den Flügeln Frankfurts Rebic und der ehemalige Dortmunder Perisic agierten. Auf der Zehn spielte Hoffenheims Kramaric, während der Ex-Bayern-Profi Mandzukic die Sturmspitze gab.
Nigerias Coach Gernot Rohr ließ ebenfalls eine nominell durchaus offensive Elf starten - klar, dass auch die Premier-League-Stars Moses (Chelsea), Iwobi (Arsenal) und Ndidi (Leicester) ebenso aufliefen wie Routinier Mikel. Der Mainzer Balogun stand in der Innenverteidigung. Ganz vorne stürmte Ighalo, der seinen 29. Geburtstag beging. Bemerkenswert auch, dass der erst 19-jährige Uzoho zwischen den Pfosten stand - damit avancierte er zum zweitjüngsten eingesetzten Torhüter der WM-Geschichte. Jünger war nur 1966 der Nordkoreaner Chan-Myung Lee.
Schleppender Beginn in Kaliningrad
Auf dem Papier traten beide Teams ziemlich offensiv auf, auf dem Rasen war davon zunächst aber nicht viel zu sehen. Die Kroaten ergriffen zwar die Kontrolle, konnten sich aber lange Zeit kaum nennenswerte Abschlüsse erspielen. Das Problem: Modric und Rakitic wurden früh attackiert und konnten sich daher nicht sonderlich entfalten.
Gruppe D - 1. Spieltag
Besser lief es über die Außen - so verzeichneten Perisic (14.) und Rebic (32.) vielversprechende Möglichkeiten. In der 33. Minute fiel der Treffer dann doch: Bei einer Ecke verlängerte Rebic am ersten Pfosten nach innen zu Mandzukic, der dann aufs Tor köpfte. Etebo fälschte noch entscheidend ab - und die Kroaten jubelten.
Super Eagles aktiver nach der Pause
Die Super Eagles waren sichtlich bemüht, offensiv aber völlig harmlos. Nennenswerte Chancen der Nigerianer waren bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte nicht zu sehen. Erst dann wurde es brenzlig, als Lovren einen Iwobi-Schuss im Anschluss an eine Ecke gerade noch blockte (45.+1).
Nach Wiederanpfiff wurden die Westafrikaner aktiver, sorgten fortan auch für mehr Betrieb in der gegnerischen Abwehr, auch weil Nigeria nun verstärkt über die Flügel kam. Nennenswerte Abschlüsse waren dennoch nicht zu sehen. Auf der Gegenseite kontrollierte Kroatien, das die reifere Spielanlage zeigte, das Geschehen und geriet nicht unbedingt in Gefahr.
Modric sorgt für Vorentscheidung
Die Vorentscheidung fiel in der 71. Spielminute: Nachdem Troost-Ekong während einer Ecke Mandzukic umklammert hatte, zeigte der brasilianischen Schiedsrichter Sandro Ricci auf den Punkt. Kroatiens Kapitän Modric trat an und verwandelte sicher zum 2:0 ins linke Eck. Die Würfel waren gefallen, da Nigeria nach dem erneuten Rückschlag endgültig aus dem Tritt geriet und den souverän wie clever spielenden Kroaten nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Am Donnerstag (17 Uhr) geht es für die Nigerianer in Wolgograd gegen Island nun schon beinahe um Alles oder Nichts. Kroatien könnte indes am selben Tag gegen Argentinien bereits die K.-o.-Phase klarmachen. Anpfiff ist um 20 Uhr in Nischni Nowgorod.