Bundesliga

Kronberger: "Jetzt kann ich noch mehr Leuten zeigen, was in mir steckt"

U-21-Teamspieler will den nächsten Schritt machen

Kronberger: "Jetzt kann ich noch mehr Leuten zeigen, was in mir steckt"

Luca Kronberger will sich bei Sturm Graz durchsetzen.

Luca Kronberger will sich bei Sturm Graz durchsetzen. GEPA Pictures

Mit der Strategie auf junge, hungrige Spieler zu setzen ist der SK Sturm Graz in den letzten Jahren gut gefahren und hat sich wieder zu einem Topteam der Bundesliga entwickelt. Mittlerweile haben sich die Grazer einen guten Ruf bei vielversprechenden Talenten erarbeitet, die in der Hauptstadt der Steiermark die besten Chancen sehen, ihre eigene Entwicklung weiter voranzutreiben. Mit Luca Kronberger steht der nächste Nachwuchsprofi bei den "Blackies" in den Startlöchern und brennt nach seinem Wechsel von der Admira auf seine ersten Einsätze im schwarz-weißen Trikot.

"Für mich war das der logische nächste Schritt und bis jetzt hat es sich komplett bewahrheitet. Ich bin von allen herzlichst empfangen worden, wofür ich sehr dankbar bin. Die Vorfreude auf den Ligastart ist einfach riesengroß und mit so einer geilen Mannschaft zu kicken ist dann doch nochmals etwas anderes. Wenn man Spiele dominiert, in diese hineingeht und als Sieger wieder herausgeht. Da freue ich mich einfach extrem drauf", zeigt sich der 19-jährige Offensivspieler im kicker-Interview begeistert über seinen Transfer in die Steiermark.

Ansporn durch mehr Aufmerksamkeit

Der fünffache U-21-Teamspieler Österreichs weckte aufgrund seines schnellen, technisch-versierten Könnens und seiner unbeschwerten Art rasch das Interesse anderer Klubs, am Ende erhielten die Grazer den Zuschlag. "Die Ersten beim Melden waren sie nicht, aber im Endeffekt waren sie für mich die Besten. Das Gefühl, was ich hier bei den Gesprächen bekommen habe, habe ich nirgendwo anders gespürt und dann war es für mich eine ganz klare Sache, dass das mein nächster Schritt sein wird", erklärt Kronberger, der sich bis 2025 längerfristig an den Klub gebunden hat. "Man hat es im letzten Jahr und in der Europa League in dieser Saison gesehen, was in dieser Mannschaft steckt. Da will man einfach Teil von der Geschichte sein. Ich glaube, da ist auf jeden Fall noch nicht alles herausgeholt und ich will bei den nächsten Schritten einfach dabei sein und meinen Teil dazu beitragen, dass wir erfolgreich sind."

Seinen unbekümmerten Spielstil will das variable Edeljuwel auch in Graz beibehalten, wenngleich ihm bewusst ist, dass die Aufmerksamkeit im Vergleich zur Zeit bei der Admira wesentlich höher ist und bei einem Topteam der Liga auch der Druck dementsprechend steigt. Kronberger sieht das nicht als Nachteil: "Ich sehe das eher als Ansporn, denn jetzt kann einfach noch mehr Leuten zeigen, was in mir steckt. Denn das wollen alle Fußballer: Sie wollen vor der größten Bühne wie möglich spielen und da habe ich in Graz eine richtig gute Plattform. Natürlich weiß ich, dass das nicht von heute auf morgen passieren wird. Es ist doch ein anderer Fußball, der hier in Graz gespielt wird. Attraktiver, schneller und körperlich anstrengender und da muss ich mir auf jeden Fall Zeit geben. Mit der Hilfestellung durch die Mannschaft und das Trainerteam bin ich zuversichtlich, dass ich hineinwachse und hier eine tragende Rolle spielen kann."

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Das unterschiedliche Spielsystem im Vergleich zum dem unter Andreas Herzog praktizierten bei der Admira sieht Kronberger jedenfalls als große Möglichkeit, um als variabler Spieler zu Höchstleistungen getrieben zu werden: "Die Raute ist generell ein System, was mir entgegenkommt und was ich gerne spiele. Da bin ich eigentlich für alle Positionen in der Offensive vorgesehen und kann mich damit identifizieren. Man sieht es am Beispiel Kelvin Yeboah, wie sehr da der Trainer eine Rolle spielen und inwiefern man hier den nächsten Schritt machen kann und das erhoffe ich mir auch."

Die Effizienz ist bei mir noch der größte Punkt, an dem ich arbeiten muss.

Luca Kronberger

Von der Arbeit unter ÖFB-Rekordteamspieler Andreas Herzog hat Kronberger in den letzten Monaten im Hinblick auf seine neue Profistation durchaus Profit ziehen können: "Ich bin auf jeden Fall in eine andere Rolle reingeschlüpft bei der Admira als in der vergangenen Saison. Das hat mich sehr gut auf diese Aufgebe vorbereitet, da ich gewusst habe, dass man um seinen Platz kämpfen muss und nicht zurückziehen darf. Grundsätzlich war es dann ja auch ein etwas offensiveres Spiel, was wir unter Trainer Herzog gespielt haben und davon habe ich auch profitiert. Jetzt bei Sturm ist alles auf einem anderen Level, da gilt es für mich von Tag zu Tag dazuzulernen, so viel wie möglich aufzusagen und die taktischen Feinheiten mit Videoanalyse etc. zu verstehen, sodass ich zu einem richtigen Mannschaftsglied werde."

Bei den Steirern muss sich der Youngster aber auf einen ordentlichen Konkurrenzkampf im dicht-gedrängten Kader der Steirer einstellen. Bereits im Training merkt der Nachwuchsnationalspieler im Vergleich zu seiner Zeit bei der Admira doch einige Unterschiede: "Die Intensität ist auf jeden Fall eine andere (lacht). Da braucht der Körper ein wenig bis er sich darauf einstellt. Es ist schlichtweg ein höheres Niveau und es wird auf mehr Details achtgegeben. Man merkt einfach, dass das eine eingespielte Truppe ist und da gibt es fixe Abläufe, wo ich mich anpassen muss. Ich bin aber zuversichtlich, dass das rasch passieren wird."

Hoffen auf Platzes des Knotens

Ein klares Ziel hat sich der U-21-Teamspieler, der in der laufenden Saison in 17 von 18 Bundesligaspielen insgesamt 1.197 Minuten am Feld stand, jedenfalls für seine künftige Aufgabe gesetzt: "Ich muss auf jeden Fall an meinen Scorerpunkten arbeiten und meine Effizienz vor dem Tor verbessern. Das funktioniert insofern bei Sturm besser, weil man hier mehr Chancen bekommt, mehr Chancen kreiert und dann auch die Mitspieler in den richtigen Zonen anspielen kann. Da erhoffe ich mir selbst mehr offensive Aktionen, was bei der Admira einfach schwieriger war. Die Effizienz ist bei mir noch der größte Punkt, an dem ich arbeiten muss."

Wirft man einen Blick auf die Statistik, liegt der letzte und bisher einzige Bundesligatreffer des gebürtigen Salzburgers fast schon über ein Jahr zurück. Und das, obwohl er seit dem siebten Spieltag der vergangenen Saison bis zu seinem Wechsel nach Graz stets zum erweiterten Stammkern der Admira zählte. "Am meisten Druck mach ich mir da eh selbst, aber ich kann das recht gut einschätzen. Ich mache mich deswegen nicht verrückt. Natürlich weiß ich, dass Offensivspieler an Scorerpunkten gemessen werden und dass einfach früher oder später der Zeitpunkt kommen muss, wo ich zum Knipsen beginne. Irgendwann wird die Zeit reif dafür sein. Jetzt mit dem offensiven Spiel bei Sturm gibt es eine richtig gute Möglichkeit, dass der Knoten platzt", versprüht der Youngster Optimismus für seine kommende Aufgabe. Beim SK Sturm wartet jedenfalls bereits der nächste Rohdiamant darauf, geschliffen zu werden.

Maximilian Augustin