Weil Guadeloupe kein FIFA-Mitglied ist, nimmt die französische Exklave aus der Karibik nicht an Qualifikationswettbewerben für Weltmeisterschaften teil. Beim Gold Cup ist das 400.000-Einwohner-Departement allerdings in diesem Jahr vertreten und hatte zum Auftakt gegen Kanada überrascht. In der Nacht auf Sonntag (MEZ) folgte ein weiteres Ausrufezeichen: 4:1 fertigten die Vertreter der französischen Antillen Kuba ab.
Zum Matchwinner avancierte Matthias Phaeton, der wie einige andere seiner Teamkollegen auf dem europäischen Kontinent sein Geld verdient. Der Stürmer vom französischen Zweitligisten Grenoble Foot, dessen künftige Dienste sich in diesem Sommer ZSKA Sofia sicherte, erzielte schon nach 13 Minuten das Führungstor und legte noch vor der Pause das zwischenzeitliche 3:0 (43.) nach. Kurz zuvor hatte Ange-Freddy Plumain (vom israelischen FC Bnei Sachnin) den zweiten Treffer für den vermeintlichen Underdog markiert (41.).
Auch weil Kanada patzt, steht Guadeloupe auf Rang eins
Nach der Pause war es Anthony Baron, Verteidiger von Servette Genf, der zum 4:0 traf (50.). Den kubanischen Ehrentreffer erzielte Aricheell Hernandez per Elfmeter (61.).
Durch das überzeugende 4:1 schoss sich Guadeloupe auf den ersten Rang in der Gruppe D und kann sich damit vor dem abschließenden Gruppenduell mit dem Zweiten Guatemala Chancen auf das Weiterkommen ausrechnen - auch weil Favorit Kanada ein weiteres Mal schwächelte. Der Viertelfinal-Einzug wäre für das französische Departement indes ein großer Erfolg, aber auch kein Novum. 2007 schon war Guadeloupe bei der ersten Gold-Cup-Teilnahme bis ins Halbfinale vorgestoßen.