Wer damit gerechnet hatte, der LASK würde sich angesichts von einer Gäste-Offensive um Bale, Son und Lucas Moura einschüchtern lassen, wurde bereits in den ersten 45 Minuten eines Besseren belehrt. Auch gegen den haushohen Favoriten ließ Linz-Coach Dominik Thalhammer seine Mannschaft hoch pressen, was den Spurs so gar nicht schmeckte.
Den ersten Schock versetzten die Österreicher dem Premier-League-Spitzenreiter bereits in Minute 7, als Bremen-Leihgabe Eggestein die Kugel an den rechten Pfosten schweißte. Während von den Gästen offensiv fast gar nichts kam, bot sich Renner nach einer halben Stunde die Riesenchance zur Führung - Hart parierte glänzend (31.). Kurz vor der Pause sah der Spurs-Ersatzkeeper dann aber nicht so gut aus, als er den Distanzschuss von Michorl im rechten Eck einschlagen ließ (42.). Dass der LASK aber doch keine Führung mit in die Kabine nehmen durfte, lag am vermeidbaren Handspiel von Andrade - Bale besorgte vom Punkt mit dem Pausenpfiff den Ausgleich (45.+2).
Bales Querpass verhindert die Vorentscheidung
Gruppe J, 5. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel blieb der LASK aktiv, fing sich dann aber einen folgenschweren Konter. Hoch aufgerückt verloren die Hausherren an der Mittellinie den Ball, woraufhin Ndombelé in die Gasse auf Son durchsteckte. Der Südkoreaner drang in den Strafraum und schoss cool links unten ein - 2:1 (56.).
Kurz darauf verpassten die Gäste die Entscheidung, weil Bales Querpass im Strafraum in Richtung Son zu ungenau geriet (64.). Die Spurs verwalteten in der Folge souverän ihre Führung, wurden in Minute 84 aber doch noch bestraft: Eggestein wurde links im Strafraum in Szene gesetzt, von wo er den erneut unglücklich agierenden Hart überwand.
Allis Panenka ist am Ende doch zu wenig
Der LASK träumte bereits von einem Punkt, verschuldete nur zwei Minuten nach dem 2:2 aber den zweiten Elfmeter. Wiesinger holte Joker Bergwijn von den Füßen - der ebenfalls eingewechselte Alli sorgte frech mit einem Panenka für das 3:2 (86.). Die Entscheidung? Mitnichten! Der LASK bewies Moral und kam durch den ehemaligen Wolfsburger Karamoko (der VfL sicherte sich im Sommer eine Rückkaufoption) zum umjubelten Ausgleich (90.+3).
Weil im Parallelspiel Verfolger Royal Antwerp (3:1 gegen Rasgrad) gewann, kommt es am nächsten Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) zu einem Endspiel um den Gruppensieg. Antwerp hat mit zwölf Punkten zwei Zähler mehr auf dem Konto - das Hinspiel gewannen die Belgier mit 1:0. Die Spurs müssen also siegen, um die Gruppe J noch für sich zu entscheiden.