Anders als im Hinspiel vor drei Wochen konnte Lazio-Coach Simone Inzaghi wieder auf seinen Goalgetter Immobile zählen, der nach seiner Corona-Infektion wieder mitwirken konnte. Und wie wichtig das ist, zeigte der Mittelstürmer bereits ganz früh in der Partie: Mit dem Rücken zum Tor bekam der Ex-Dortmunder den Ball, drehte sich und schickte den Ball dabei aus gut 20 Metern fulminant ins linke Eck - ein traumhafter Schuss zur frühen Lazio-Führung (3.).
Parolos Flachschuss aus dem Lehrbuch - Dzyubas postwendende Antwort
Und es sollte nicht mal der einzige herrliche Distanztreffer der Partie bleiben: Nach einem Konter der anfangs sehr dominanten Italiener gelang Parolo aus rund 25 Metern ein Flachschuss aus dem Lehrbuch, der mit reichlich Karacho genau im linken Eck einschlug (22.). Zenit, bis dahin nur äußerst schleppend in die Partie gekommen, hatte aber die passende Antwort parat: Dzyuba nahm einen Rakytskyy-Pass im Strafraum an und traf geschickt aus der Drehung zum fast postwendenden Anschlusstreffer (25.).
Auch in den folgenden Minuten ging es im Eiltempo hin und her, Erokhin auf der einen (26.) und Luis Alberto auf der anderen Seite (28.) vergaben weitere Großchancen. Insgesamt kam Zenit im Verlauf des ersten Durchgangs immer besser in die Partie, doch das gefährlichere Team blieb Lazio - vor allem über den enorm agilen Correa. Der Argentinier bereitete kurz vor dem Seitenwechsel noch zwei Großchancen für die Italiener vor, die Parolo (40.) und Lazzari (45.+1) aber nicht nutzen konnten.
Gruppe F, 4. Spieltag
Immobile wendet aus elf Metern Gewalt an
Auch nach dem Seitenwechsel bot sich das gleiche Bild wie in der Endphase des ersten Durchgangs: Zenit hatte mehr Ballbesitz, fand aber keine Lücke im gut organisierten Defensivvebund der Italiener, die wiederum nach Kontern immer wieder gefährlich wurden. Nach einem durch einen weiteren Traumpass von Correa eingeleiteten Gegenangriff wurde schließlich Immobile im Strafraum von Barrios zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte höchstselbst wuchtig zum 3:1 (55.).
Mit der erneuten Zwei-Tore-Führung nahm der Lazio-Erfolg nun deutliche Konturen an. Zenit zeigte sich offensiv zwar weiterhin sehr bemüht, brachte die sehr konzentrierte Abwehr der Italiener aber bis auf einen Schuss des eingewechselten Driussi (88.) kaum noch ernsthaft in Bedrängnis. Stattdessen hätte der eingewechselte Muriqi sogar für ein noch höheres Ergebnis sorgen können, scheiterte mit der letzten Großchance der Partie aber an Kerzhakov (85.).
Durch den ungefährdeten Erfolg bleibt Lazio in der Vorrundengruppe F nicht nur ungeschlagen, sondern auch auf Tabellenplatz zwei und hat nun vier Punkte Vorsprung auf den Drittplatzierten Club Brügge. Für die Römer geht es nun am Sonntag (12.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Udinese Calcio weiter. Zenit kann das Achtelfinale hingegen nicht mehr erreiche, maximal ist noch Rang drei und damit die Europa League drin. In der Liga tritt St. Petersburg am Samstag (12 Uhr) bei Arsenal Tula an.