Tuchel ließ sein Team diesmal im 4-2-3-1 agieren. Havertz, der beim 2:0 gegen Everton unlängst ein auffälliges Startelf-Comeback gegeben hatte, fungierte als (falsche) Neun und wurde von der Offensivreihe Pulisic, Mount, Ziyech unterstützt. Während auch Rüdiger in die Startelf zurückkehrte, musste Werner zunächst auf der Bank Platz nehmen.
In einer wilden Anfangsphase ging es an der Elland Road hin und her. Bestes Beispiel: Nachdem Havertz im Strafraum unter Bedrängnis nicht zwingend zum Abschluss gekommen war, ging es postwendend auf die andere Seite, wo Roberts nach Zuspiel von Bamford einschoss. Allerdings hatte der Vorbereiter zuvor im Abseits gestanden (8.).
Wilde Anfangsphase: Latte Chelsea, Latte Leeds
Beinahe wäre Chelsea durch ein kurioses Eigentor in Führung gegangen: Ayling schoss im Strafraum Mitspieler Llorente ab, der Ball segelte an die Latte und sprang in die Arme von Torhüter Meslier (11.). Nach einem Schlenzer von Roberts wackelte das Gebälk auch auf der anderen Seite. Torhüter Mendy war mit den Fingerspitzen noch leicht dran gewesen (15.). Wenig später klärte Rüdiger nach Dallas-Flanke im Strafraum stark vor Bamford (20.). Nachdem er nach einem Luftduell mit Rüdiger unglücklich auf die Hüfte gefallen war, musste der Torjäger der Hausherren, bei denen Koch nach langer Verletzungspause erstmals wieder im Kader stand, bereits in der 35. Minute ausgewechselt werden.
Chelsea kam druckvoll aus der Kabine - und zu einer guten Chance durch Havertz, dessen Abschluss vor Meslier aber (wie schon einmal in der Nachspielzeit der ersten Hälfte) zu unplatziert geriet (48.). Auf der anderen Seite verhinderte Mendy nach einem Drehschuss von Raphinha den Rückstand (55.).
Rückt die Konkurrenz wieder näher?
Chelsea verzeichnete weiterhin mehr Spielanteile - wurde in letzter Instanz aber einfach nicht zwingend genug. Das änderte sich auch nach der Hereinnahme von Werner (68.) und Hudson-Odoi (79.) sowie der Rückkehr zum gewohnten 3-4-3 nicht. Mehr als ein Distanzschuss von Rüdiger, bei dem Meslier sich einmal mehr leicht auszeichnen konnte (72.), sprang für die Blues bei aller Überlegenheit nicht heraus. Immer wieder schossen die Londoner dem Leeds-Torhüter den Ball genau in die Arme.
So verdiente sich der Aufsteiger, der durch Llorente (77.) und Rodrigo Moreno (78.) sogar noch gefährlich wurde, den Punkt redlich. Chelsea verpasste es somit, vorerst an Leicester vorbei auf Platz drei zu ziehen. Vielmehr droht die Konkurrenz im Kampf um die Champions-League-Plätze dem Tuchel-Team wieder auf die Pelle zu rücken.
Am Mittwoch steht für die Blues in der Königsklasse das Achtelfinal-Rückspiel gegen Atletico Madrid an (Hinspiel 1:0), am Wochenende geht es im FA-Cup-Viertelfinale gegen Premier-League-Schlusslicht Sheffield United.