Personal: Leeds-Trainer O'Leary setzte erwartungsgemäß auf die seit Wochen eingespielte und erfolgreiche Stammelf, nahm keine Veränderung zum letzten Ligaspiel gegen Chelsea vor. Bei Valencia kamen dagegen gleich fünf Neue: Ayala, Pellegrino, Carboni, Albelda und Kily Gonzalez ersetzten Björklund, Djukic, Fabio Aurelio, Angulo und Vicente, die gegen Valladolid am vergangenen Samstag noch im Einsatz waren.
Das Halbfinale auf einen Blick
Taktik: Beide Mannschaften liefen mit nahezu identischen 4-4-2- Formationen auf. Die Außenpositionen der Mittelfeldreihen waren offensiv besetzt und sollten die zwei Stürmer unterstützen. Dies geschah entweder durch Flanken oder Kurzpass-Kombinationen in Tornähe. Valencia stand kompakt in der Abwehr, schaltete bei Ballgewinn aber schnell um und überbrückte mit wenig Stationen das Mittelfeld. Leeds trug seine Angriffe mit Positionswechseln, Einzelaktionen oder Ball-Zirkulation sehr variabel vor. In der Defensive setzten beide Mannschaften auf Raumdeckung.
Spielverlauf: Die Engländer begannen sehr engagiert und aggressiv, setzten Valencia sofort unter Druck. Die spanischen Gäste hatten sich mit ihrer bekannt starken Abwehr jedoch gut auf die United-Angreifer eingestellt. Sie machten die Räume schon vor dem Strafraum eng und setzten ihrerseits auf Konter. Dabei besaßen sie in der ersten Hälfte sogar die besseren Chancen. Die größte vergab jedoch Smith für Leeds, der einen Kopfball aus kurzer Distanz neben das Tor setzte.
Nach der Pause blieb Leeds spielbestimmend, tat sich jedoch weiter schwer, zwingende Tormöglichkeiten herauszuspielen. Nur nach Standardsituationen gab es zuweilen Gefahr. Die Spanier konnten immer seltener für Entlastung sorgen, kamen lange Zeit kaum noch vor Martyns Tor. Erst in der Schlussphase gestalteten sie das Spiel gegen die nachlassenden Gastgeber wieder offen.
Bei Valencia liefen beinahe alle Angriffe über den agilen Mendieta, während Kily Gonzalez nach seiner Verletzungspause gehemmt wirkte. Aktivposten bei Leeds waren Kewell, der viel rochierte, und Dacourt, der um Linie bemüht war. Die Stürmer konnten sich auf beiden Seiten selten gegen ihre Bewacher durchsetzen.
Fazit: Ein etwas glücklicher Ausgang für Valencia, das sich jedoch mit einer starken Abwehrleistung das Remis verdiente. Leeds war zwar wesentlich aktiver, war vor dem Tor nicht effektiv und abgeklärt genug.
Von Victor Vago, Heinz Wiskow und Manfred Münchrath