Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann wechselte im Vergleich zum 1:3 gegen Schalke 04 auf drei Positionen: Mukiele, Demme und Forsberg mussten allesamt auf der Reservebank Platz nehmen, dafür durften Konaté, Klostermann und Laimer von Beginn an ran.
Lyons Coach Sylvinho brachte nach dem 0:1 gegen den FC Nantes gleich vier Neue: Terrier, Koné, Tousart und Andersen starteten anstelle von Reine-Adelaide, Dembelé, Traoré (alle Bank) und Kapitän Denayer, der die Reise aufgrund einer leichten Verletzung erst gar nicht antrat.
Vom Anpfiff weg hatte RB mehr Ballbesitz, musste sich gegen Lyon, das sein 3-5-2 in der Rückwärtsbewegung in ein 5-4-1 umformierte, jedoch in Geduld üben. Geduld auch, weil Werner vor allem in Durchgang eins gehörig Chancenwucher betrieb, bereits in der sechsten Spielminute seine erste 100-prozentige Gelegenheit liegen ließ und Depay seine Farben unter freundlicher Mithilfe von Konaté und Upamecano bereits nach elf Minuten in Führung geschossen hatte.
Champions-League, Gruppe G
Dicke Chancen für Leipzig
Lyon verschob geschickt, ließ es mit der Führung im Rücken gemütlich angehen und wartete ab, was die Hausherren anzubieten hatten. RB, im 3-4-3 unterwegs, übernahm die Kontrolle, sabotierte sich selbst aber immer wieder durch einfachste Ballverluste und Abstimmungsfehler. Dennoch fanden die Sachsen immer wieder die Lücke und hatten beste Chancen. Werner (23./34.) und Poulsen (34.) brachten die Kugel aber nicht im Gehäuse von Lyon-Keeper Lopes unter.
Lyon beschäftigt ideenloses RB
Nach dem Seitenwechsel beschäftigte Lyon die Hausherren mit vereinzelten Nadelstichen. Der erste RB-Torabschluss in Durchgang zwei datierte aus der 52. Minute, doch Lopes erwies sich an diesem Abend als sicherer Rückhalt und entschärfte Halstenbergs Versuch. Die Nagelsmann-Elf drückte nun mehr: Poulsen (53.) und Sabitzer (62.) ließen Präzision vermissen, befanden sich hierbei allerdings in bester Gesellschaft, denn Lyons Terrier vergab in der 57. Minute freistehend.
Nächster folgenschwerer Patzer
Nach 65 Minuten folgte der zweite Nackenschlag, das zweite Mal konnte sich Lyon herzlichst bei der RB-Defensive um Upamecano und den früh für den verletzten Konaté eingewechselten Mukiele bedanken: Beide patzten folgenschwer, Nutznießer war Terrier, der Gulacsi umkurvte und sein erstes Champions-League-Tor erzielte.
Es kommt nichts mehr von RB
Anschließend war die Messe gelesen. Lyon, dessen Defensivkonzept im Gegensatz zu dem der Leipziger an diesem Abend komplett aufging, wehrte die wenig zielgerichteten Angriffe der Gastgeber souverän ab. Dementsprechend probierte es RB aus der Distanz, doch Werner (69.) und Sabitzer (74.) konnten nicht wirklich Gefahr heraufbeschwören. Für den Schlusspunkt hätte um ein Haar der eingewechselte Jean Lucas gesorgt (90.+2), ließ die finale Chance jedoch liegen, sodass es letztlich beim 0:2 blieb.
Für Leipzig geht es in der Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im Verfolgerduell bei Bayer Leverkusen weiter. Olympique Lyon hat am Sonntagabend die Aufgabe bei AS St. Etienne (21 Uhr) vor der Brust.