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Leipzigs Starke im Interview: "Haben uns das anders vorgestellt"

30-Jährige strebt mit RB den Klassenerhalt an

Leipzigs Routinierin Starke im Interview: "Haben uns das alle anders vorgestellt"

Will bei Aufsteiger RB Leipzig "ihre Erfahrung weitergeben": Sandra Starke.

Will bei Aufsteiger RB Leipzig "ihre Erfahrung weitergeben": Sandra Starke. IMAGO/Jürgen Schwarz

Nur ein Sieg und insgesamt magere sechs Punkte aus zehn Spielen: RB Leipzig hatte nach dem Aufstieg im vergangenen Jahr Probleme, sich in der 1. Bundesliga zu akklimatisieren.

Sandra Starke ist die erfahrenste Spielerin in Reihen des Aufsteigers, der am Samstag (12 Uhr) den SC Freiburg zum ersten Pflichtspiel des neuen Jahres empfängt. Die 30-Jährige wechselte im Sommer vom VfL Wolfsburg nach Leipzig. Im Interview mit dem kicker erklärt die ehemalige Nationalspielerin die Gründe für die sportlichen Schwierigkeiten und gibt einen Ausblick auf die zweite Saisonhälfte.

11. Spieltag

Frau Starke, wie lief die Vorbereitung auf die Restsaison?

Gut, wir waren in Salzburg im Trainingslager und hatten dort gute Einheiten und Testspiele. Wir sind enger zusammengerückt, haben an vielen Dingen gearbeitet. Das war wichtig.

Fußballerisch müssen wir uns steigern. Jede Spielerin muss verinnerlichen, wie sie ihre Aufgabe erfüllen soll.

Sandra Starke

Wo war aus Ihrer Sicht der dringendste Arbeitsbedarf?

Fußballerisch müssen wir uns steigern. Jede Spielerin muss verinnerlichen, wie sie ihre Aufgabe erfüllen soll. Wir haben auch viel an unseren Standards gearbeitet.

Bislang haben Sie nur 6 Punkte auf dem Konto. Woran liegt das?

Wir haben uns das alle anders vorgestellt und gewünscht. Aber es ist für viele Mädels die erste Saison in der 1. Bundesliga. In der 2. Liga hat RB fast alles gewonnen, war sehr dominant und hat schönen Fußball gespielt. In der 1. Liga ist das Tempo höher, das Spiel ist physischer, man hat weniger Zeit. Ich glaube, das sind Punkte, die wir erstmal akzeptieren mussten. Wir konnten unser Spiel nicht so umsetzen, wie wir das geplant hatten. Vom Kopf her war das schwierig. Aber ich hoffe, dass wir daraus gelernt haben.

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Es hieß vor der Saison, dass RB kein klassischer Aufsteiger ist. Hat das auch den Druck erhöht?

RB Leipzig ist zwar ein großer Name und viele denken, dass hier viel mehr möglich ist als bei anderen Aufsteigern. Aber unser Ziel war und ist es, in der Liga zu bleiben. Ein anderes Ziel gab es nie.

Wann reifte bei Ihnen die Erkenntnis, dass es sehr schwierig wird?

Blicken optimistisch auf die zweite Saisonhälfte: Sandra Starke und RB-Coach Saban Uzun.

Blicken optimistisch auf die zweite Saisonhälfte: Sandra Starke und RB-Coach Saban Uzun. IMAGO/motivio

Nachdem wir am 2. Spieltag gegen Essen gewonnen hatten, warteten mit Frankfurt, Wolfsburg und Bayern sehr schwierige Gegner auf uns. Deshalb war es extrem wichtig, dass wir vorher schon mal gewonnen hatten. Gegen die drei großen Klubs lief es gar nicht so schlecht, obwohl wir alle Spiele verloren haben. Danach wollten wir wieder punkten, aber das ist uns leider nicht gelungen. Das war auch für mich eine neue Situation, denn ich habe bisher nie gegen den Abstieg gespielt. Mental war es daher sehr viel für uns. Jetzt können wir nach der Winterpause neu starten.

Trainer Saban Uzun ist optimistisch, dass die Rückserie besser wird. Teilen Sie diesen Optimismus?

Ja. Wir müssen optimistisch sein. Wir hatten viele Momente, in denen wir unsere Grenzen aufgezeigt bekommen haben. Und daraus müssen wir lernen, das ist wichtig. Wir können es besser. Insofern bin ich auch optimistisch, dass es positiver für uns laufen wird.

Grundsätzlich bin ich nie zufrieden mit mir.

Sandra Starke

Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Leistungen?

Schwierig zu sagen. Grundsätzlich bin ich nie zufrieden mit mir und habe den Anspruch, immer weiter an mir zu arbeiten. Ich will der Mannschaft helfen und meine Erfahrung weitergeben.

Ihre Erfahrung haben Sie eben angesprochen. Sie haben ja auch drei Monate in Chicago gespielt. Wie war es dort für Sie?

Chicago ist eine tolle Stadt. Die Liga ist ganz anders als in Deutschland. Es ist ein anderer Fußball. Am Anfang war das sehr ungewohnt, die Bälle sind nur über mich rüber geflogen. Das Spiel ist sehr körperbetont aber ich habe mich da reingekämpft.

Wo steht RB am Ende der Saison?

Der Platz ist egal. Hauptsache, wir sind über dem Strich.

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