2. Bundesliga (D)

SpVgg Greuther Fürth plagen Personalprobleme in der Abwehr

Ohne Mavraj und Barry zum KSC - Hält Fürths Auswärtsserie?

Leitl über Hofmann: "Das wird eine Herausforderung für uns"

Greuther Fürths Trainer Stefan Leitl setzt auf die zweiten Bälle.

Greuther Fürths Trainer Stefan Leitl setzt auf die zweiten Bälle. imago images

14-mal hat das Kleeblatt in Folge nicht mehr in der Fremde verloren, zählt man den Achtelfinaleinzug im DFB-Pokal kurz vor Weihnachten dazu (7:6 im Elfmeterschießen bei der TSG Hoffenheim), sind es sogar 15 Spiele. "Wir haben 2020 auswärts eine überragende Serie gespielt", blickt Chefcoach Stefan Leitl auf je sieben Ligasiege und -remis bei den Gastspielen zurück. "Die wollen wir natürlich auch im neuen Jahr so lange wie möglich aufrechterhalten."

Gute Erinnerungen an den Wildpark

Die erste Prüfung 2021 wartet dabei im Wildparkstadion. An das hat das bislang beste Auswärtsteam der Liga (fünf Siege, zwei Remis) glänzende Erinnerungen: Das bisher letzte Aufeinandertreffen in Karlsruhe gewann Fürth mit 5:1. Rückschlüsse aus der Partie am 14. Dezember 2019 will Leitl aber keine ziehen: "Dieses Spiel stand unter ganz anderen Voraussetzungen: Der KSC hatte damals wirklich einen Negativtrend, den haben wir sehr gut ausgenutzt."

Spielersteckbrief Mavraj
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Spielersteckbrief Barry
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Barry Abdourahmane

Spielersteckbrief Hrgota
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Hrgota Branimir

2. Bundesliga - 15. Spieltag
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Damals noch von Alois Schwartz betreut, ist in Karlsruhe längst nicht nur der Mann an der Seitenlinie ein neuer, weiß Leitl: "Es ist ein anderes Spiel, ein anderer Trainer, ein ganz anderer Einsatz in Karlsruhe unter Christian Eichner. Es gibt deutlich mehr fußballerische Elemente, sie sind nicht nur auf Umschalten bedacht und zeigen ein ganz anderes Spiel gegen den Ball. Von daher wird es für uns eine komplett neue Vorbereitung."

Leitl: "Über Gewinne des zweiten Balls Ruhe ins Spiel bekommen"

Eine, in der der gebürtige Münchner seine Mannschaft auf ein "sehr, sehr intensives Spiel" eingestellt hat. "Karlsruhe ist eine Mannschaft, die sehr gut auf den zweiten Ball spielt. Wir werden sehr viele Luftzweikämpfe bestreiten", ahnt der 43-Jährige. Den Lösungsansatz lieferte Leitl auf der Pressekonferenz am Donnerstag gleich mit: "Im ersten Moment müssen wir diese Duelle für uns entscheiden, im zweiten Moment dann auf die zweiten Bälle Acht geben." Erst dann sei das kombinationsstarke und passsichere Ballbesitzspiel gefragt, das die jüngste Mannschaft der 2. Liga in dieser Saison auszeichnet. "Wir werden versuchen, über Gewinne des zweiten Balls Ruhe ins Spiel und das Geschehen unter Kontrolle zu bekommen, um dann mit unserer Art und Weise, Fußball zu spielen, erfolgreich zu sein", erklärt Leitl.

Nicht nur, aber vor allem in den Griff bekommen muss sein Team dabei Torjäger Philipp Hofmann. Der 1,95-Meter-Mann, von Juli 2017 bis Januar 2018 selbst beim Kleeblatt, sei im Sturmzentrum "quasi prädestiniert für die Art des KSC, Fußball zu spielen", findet Leitl. "Das wird natürlich eine Herausforderung für uns." Eine, die im Fürther Abwehrzentrum erneut die Youngster Paul Jaeckel (22) und Maximilian Bauer (20) bewältigen sollen. Denn mehr gelernte Innenverteidiger gibt der kleine Kader der Spielvereinigung nach den Ausfällen von Abdourahmane Barry und Mergim Mavraj, zu denen sich die Langzeitverletzten Leon Schaffran (Sprunggelenk-Operation) und Emil Berggreen (Adduktorenverletzung) gesellen, nicht mehr her.

Leitl ist bei Mavraj "guter Dinge"

Während sich Sommer-Neuzugang Barry (20) eine Adduktorenverletzung zugezogen hat und "uns sicherlich die nächsten Wochen nicht zur Verfügung stehen wird", laboriert Routinier Mavraj (34) weiter an muskulären Problemen. "Wir hoffen natürlich, dass Mergim nächste Woche vielleicht schon wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann und uns nächstes Wochenende zur Verfügung steht", ist Leitl aber "guter Dinge", dass der Deutsch-Albaner für das nächste Heimspiel gegen Paderborn (15.1.) wieder eine Option ist.

Jaeckel und Bauer hatten auch Makienok im Griff

Sorgen, dass das junge Duo Jaeckel/Bauer der Herausforderung nicht gewachsen sein könnte, hat Leitl nicht: "Paul und Max haben das in der Vergangenheit wirklich sehr gut gemacht" - etwa beim 2:1-Erfolg im jüngsten Heimspiel gegen St. Pauli, als sie in Hamburgs 2,01-Meter-Sturmriesen Simon Makienok einen "ähnlichen Spielertypen" wie Hofmann komplett im Griff hatten.

Hrgotas Fortschritte

Während die Personallage im Abwehrzentrum also angespannt ist, freut sich Leitl im Angriff über die Fortschritte bei Branimir Hrgota. Der Kapitän, der zuletzt am 10. Spieltag beim 0:1 gegen Heidenheim in der Startelf stand, hat die kurze Weihnachtspause genutzt, um seine Adduktorenprobleme in den Griff zu bekommen. "Wir haben ihn dahin gebracht, dass er zu Einsätzen kommt", ist Leitl "froh", dass der 27-Jährige gegen St. Pauli ab der 69. Minute Spielzeit sammeln konnte. Genauso wie darüber, dass "Branimir jetzt die ganze Woche im Trainingsbetrieb der Mannschaft gewesen und natürlich deutlich weiter als letzte Woche ist".

Hrgota erweitert die taktischen Möglichkeiten

Ob es am Freitagabend in Karlsruhe schon zur Rückkehr in die Startelf reicht, ließ der Trainer aber noch offen. Auf jeden Fall erweitert Hrgota Fürths taktisches Konzept: Schickte Leitl seine Mannschaft in den vergangenen Spielen im 4-3-3-System auf den Platz, "haben wir mit Branimir die Möglichkeit, auch mal wieder mit zwei Spitzen zu spielen".

Fabian Istel

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