Bundesliga (D)

Letsch vor dem Matchball: "Da rattert es im Kopf"

Zwei Bochumer Ausfälle und Riesen-Support in Berlin

Letsch vor dem Matchball: "Da rattert es im Kopf"

Thomas Letsch möchte den Bochumer Fans "etwas zurückgeben".

Thomas Letsch möchte den Bochumer Fans "etwas zurückgeben". IMAGO/Laci Perenyi

7100 Karten für die Partie am Samstag im Berliner Olympiastadion setzte der VfL im Vorfeld ab, der Klub rechnet mit der Unterstützung von insgesamt rund 10.000 Fans. "Das", so Trainer Thomas Letsch, "ist sensationell. Klar ist natürlich auch: Wir wollen etwas zurückgeben."

Das Spiel gilt als Matchball: Im Idealfall könnte ein Sieg in Berlin schon den vorzeitigen Klassenerhalt bringen. Dazu müssten sowohl Hoffenheim als auch Schalke verlieren. 

Der VfL hat den Klassenerhalt in der eigenen Hand

Einerlei, es gilt ohnehin, sich nicht zu sehr mit den Konkurrenten im Tabellenkeller zu beschäftigen. Nach dem Sieg gegen den FC Augsburg hat es der VfL selbst in der Hand, sich ein drittes Jahr in der Bundesliga zu sichern, das ist schon mal ein äußerst angenehmes Gefühl. Kommt hinzu, dass Hertha am Samstag nur ein Sieg weiterhilft. Dementsprechend kann sich der VfL Bochum auf einen mehr oder weniger offensiven Gegner einstellen. "Natürlich", gibt Letsch zu, "spielt man da viele Möglichkeiten durch. Da rattert es im Kopf."

Gleichzeitig aber gilt nach wie vor des Trainers Vorgabe, sich möglichst beim eigenen Tun nicht beirren zu lassen, auf die eigenen Stärken zu vertrauen, das eigene Spiel durchzubringen. Aber natürlich könnte der VfL in Berlin eine angenehme Situation vorfinden, den Gegner kommen lassen, dann mit flottem Umschaltspiel über die schnellen Außen zum Zuge kommen.

Inwiefern der Trainer und frühere Sport- und Mathematik-Lehrer Letsch in der entscheidenden Phase der Saison als Psychologe gefragt ist, lässt sich nur ahnen. "Natürlich versucht man auch aufgrund der langjährigen Erfahrung, ein bisschen zu steuern", so Letsch. "Da ist der Trainer auch ein bisschen Hobby-Psychologe, aber wahrscheinlich würde ein Profi dann sagen: Was du da machst, ist völliger Quatsch."

In der vorigen Woche sei in der Vorbereitung auf das Spiel gegen Augsburg viel geredet worden, viele Einzelgespräche wurden geführt, das ist in der aktuellen Woche anders. "Aber natürlich", so Letsch, "muss man unterschiedlich auf die Spieler eingehen. Es sind viele erfahrene Profis dabei, viele haben kein Problem, mit so einer Drucksituation umzugehen. Bei anderen ist das schwieriger."

Stafylidis und Osterhage fallen aus

Fast das komplette Personal steht auf der Zielgeraden der Saison zur Verfügung, allerdings wird Konstantinos Stafylidis wegen Rippenverletzung fehlen, und auch Patrick Osterhage wird in Berlin nicht zum Kader gehören.

Des Trainers Marschroute vor der Fahrt in die Hauptstadt: "Wir versuchen, den richtigen Mix zu finden. Bei allem Druck muss natürlich zwischendurch auch mal gelacht werden." Und im Idealfall verlässt die Bochumer Delegation am Samstagabend das Olympiastadion mit einem Lächeln.

Oliver Bitter

Sextett verdient sich die 1: Die kicker-Elf des 32. Spieltags