Leverkusens Coach Klaus Toppmöller konnte wieder auf seine Defensivspezialisten Lucio und Placente zurückgreifen, die beim jüngsten 2:2 gegen St. Pauli gesperrt waren. Draußen blieb dafür Kleine sowie Ramelow, der an einer Oberschenkelverletzung laboriert. Große Personalprobleme plagten Arsenals Trainer Arsène Wenger. Der Franzose musste in der BayArena unter anderem auf Ljungberg, Upson, Cole, Dixon, Adams und Keown verzichten. Wegen der angespannten Situation befand sich sogar Dennis Bergkamp im Kader, der sonst wegen seiner Flugangst auf Europacup-Spiele auf dem Kontinent verzichtet, diesmal die Anreise aber per Auto antrat. Der Niederländer saß jedoch zunächst nur auf der Bank.
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Die Londoner setzten bei strömendem Dauerregen von Beginn an auf Konter. Angesichts der personellen Situation – die offensiven Mittelfeldspieler van Bronckhorst und Lauren mussten die Außenpositionen in der Vierer-Abwehr-Kette besetzen - überließen sie Bayer zunächst die Initiative. Leverkusen nutzte den Raum leidlich aus und schnürte Arsenal in den Anfangsminuten in die eigene Hälfte ein. Doch Zählbares sprang trotz Feldüberlegenheit nicht heraus, auch weil Campbell bei der größten Chance durch Kirsten (25) kurz vor der Torlinie retten konnte.
Arsenal befreite sich erst nach rund 20 Minuten und kam über die schnellen Offensivkräfte Henry, Wiltord und Kanu gefährlich vor das von Hans-Jörg Butt gehütete Bayer-Tor. Doch bei einem Kopfball von Campbell klärte Bastürk auf der Linie (19.) und bei einem Schuss von Wiltord (45.) nach einem Fehler von Butt warf sich Nowotny im letzten Moment in den Schuss.
Die Feldüberlegenheit Bayers setzte sich auch im zweiten Abschnitt fort. Doch die Konter der Londoner wurde nun zielstrebiger. In der 56. Minute brachte eine französische Co-Produktion die Führung für den FC Arsenal. Wiltord konnte sich auf der rechten Seite gegen Placente durchsetzen, seine scharfe Hereingabe drückte Pires aus kurzer Distanz über die Linie. Nur kurze Zeit später musste Nowotny vom Platz. Der Nationalspieler knickte im ersten Abschnitt um und wurde in der 61. Minute mit Verdacht auf Bänderanriss gegen Vranjes ausgetauscht.
Nach dem Rückstand und der Gelb-Roten Karte gegen Parlour (68.) verstärkte Bayer nochmals die Bemühungen, doch trotz größerer Spielanteile kamen die Werkskicker im zweiten Abschnitt kaum noch zu Chancen. Zu oft versuchte es Leverkusen durch die Mitte, wo Campbell und Stepanovs meistens Endstation waren. Zudem fehlte im Spiel der Leverkusener die zündenden Ideen und das Überraschungsmoment, um das Abwehrbollwerk des FC Arsenal zu überwinden. David Seaman, der 38 Jahre alte Torhüter der Londoner, bekam in Hälfte zwei eigentlich nicht viel zu halten.
Erst kurz vor dem Ende kam Bayer zu Tormöglichkeiten. Pech hatte der eingewechselte Berbatov, dessen Kopfball in der 84. Minute nur gegen die Querlatte des FC-Gehäuses ging. Und dann war es Bayer-„Urgestein“ Ulf Kirsten, der doch noch den verdienten Ausgleich erzielte. Einen langen Ball von Schneider drückte der 36-Jährige im Hechtsprung über die Linie (90.).
Bayer Leverkusen fand gegen die Defensivtaktik des FC Arsenal kein Mittel, geriet durch einen der gefährlichen Konter der Londoner sogar in Rückstand. Als niemand mehr damit rechnete, erzielte Torjäger Kirsten doch noch den Ausgleich.