Im ersten Pflichtspiel der Saison sahen die Zuschauer bei Werder Bremen nur ein neues Gesicht: Der griechische Angreifer Charisteas stürmte an der Seite von Ailton. Im Tor entschied sich Trainer Thomas Schaaf für Borel, der Pole Wierzchowski saß auf der Bank. Gleich vier neue Spieler präsentierte Bayer-Coach Klaus Toppmöller: Juan stand im Deckungszentrum, Balitsch nahm die defensive, Simak die zentrale Mittelfeldrolle ein. Bierofka bearbeitete die linke Außenbahn. Von den WM-Teilnehmern standen lediglich Placente und Vranjes in der Startelf.
Vor rund 10000 Zuschauern im Lübecker Lohmühle-Stadion ließen es beide Teams im ersten Abschnitt ruhig angehen. Bremen machte den etwas reiferen Eindruck, schien in der Vorbereitung und im Spielverständnis schon weiter zu sein. Bei Leverkusen machte sich die fehlende Harmonie zwischen den Neuzugängen und den etlichen Ersatzleuten doch bemerkbar.
Torchancen blieben in Hälfte eins Mangelware. Ailton hatte die Führung für Werder auf dem Fuß, doch sein Volleyschuss nach schöner Vorarbeit von Magnin ging über das Tor (12.). Nach einer halben Stunde musste Bayer-Keeper Juric sein ganzes Können aufbieten, um einen Schuss von Tjikuzu zu entschärfen. In der 41. Minute vergab abermals Ailton eine Chance fast schon kläglich. Von der zusammengewürfelten Bayer-Mannschaft war nur wenig zu sehen. Erst nach 43 Minuten kam der Vize-Meister zur ersten Chance, doch Berbatov verpasste mit dem langen Bein eine Flanke von Bierofka.
Ohne personelle Veränderungen ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Leider änderte sich zunächst auch am Spielgeschehen wenig. Weder Bremen noch Leverkusen konnten mit ihren Leistungen die Zuschauer erwärmen. Nach rund zehn Minuten im zweiten Abschnitt reagierte Klaus Toppmöller und wechselte für Brdaric Neuzugang Franca ein.
Und Leverkusen ging nach einer guten Stunde in Führung. Der engagierte Bierofka konnte sich auf der linken Seite durchsetzen, seine Hereingabe nahm Sebescen aus rund 17 Metern direkt ab. Der Kapitän der Leverkusener traf mit seinem Schuss in den rechten Torwinkel (63.), Keeper Borel war ohne Abwehrchance.
Mit der Führung im Rücken stieg bei Leverkusen das Selbstvertrauen. Die Kombinationen gelangen nun besser und auch die Zweikämpfe wurden besser angenommen. Bremen, bis zum Gegentor die engagiertere Elf, konnte erst in den Schlussminuten wieder einen Gang zulegen und hatte durch Ailton und Charisteas auch zwei gute Möglichkeiten, musste sich am Ende aber geschlagen geben.
Dem schwachen Spiel war deutlich anzumerken, dass beide Mannschaften noch mitten in der Saison-Vorbereitung stecken. Werder Bremen war zunächst agiler, doch Bayer Leverkusen steigerte sich und machte in Hälfte zwei das entscheidende Tor.