Personal: Bayer Leverkusen mit drei Änderungen gegenüber dem 2:1-Auswärtssieg von Cottbus: Reeb, Zé Roberto und Schneider ersetzten Hoffmann, Gresko und Vranjes. Real Madrid ebenfalls mit drei Umbesetzungen: Nach dem 1:0 in der Champions League gegen Spartak Moskau standen Hierro, Flavio Conceicao und Solari für Celades, Makelele und Savio im Team. Der am Rücken verletzte Superstar Raul saß zunächst nur auf der Bank.
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Taktik: Um den auf den Flügeln stark bestückten Spaniern den Weg nach vorn zu verstellen, verbreiterte Leverkusen die sonst übliche Dreier-Abwehr um eine zusätzliche Kraft. Reeb dichtete die rechte Seite gegen Solari ab, und sollte als Feuerwehrmann für den Fall bereit stehen, dass Roberto Carlos Schneider entwischen würde. Kovac war links Figo zugeteilt, der seine Position aber häufig aufzulösen versuchte und nach innen zog. Bayers Kreativ-Abteilung bestand hinter der Doppel-Spitze Rink/Neuville aus einem Mittelfeld-Trio, das bei Ballbesitz der Madrilenen in den Rückwärtsgang umschaltete. Real praktizierte ein System mit Munitis als einzigem echten Angreifer - variabel unterstützt von einem "flotten Dreier" dahinter.
Spielverlauf: In einer was das Tempo anging auf höchsten Niveau stehenden Partie setzten die Gastgeber die Forderungen ihres Trainers ("Früh stören, selbstbewusst agieren, Real vom Tor weghalten") konsequent um - bis auf die, noch mehr Durchschlagskraft zu entwickeln. Beide spektakuläre Treffer, die sie dennoch bis zum Wechsel erzielten, resultierten aus zu kurz abgewehrten Bällen der spanischen Innenverteidigung. Real attackierte auffallend oft über die linke Seite, rechts konnte sich Figo nicht sonderlich entfalten. Sechs Minuten nach Wiederbeginn zog Del Bosque die Notbremse, beorderte den nun eingewechselten Raul in die vorderste Reihe und zog Munitis auf die Position von Solari. Leverkusen gönnte sich in der zweiten Halbzeit den gefährlichen Luxus, den Real-Stars reichlich Raum für ihr Kombinationsspiel zu gewähren.
Fazit: Rassiger Fußballabend, den zu viele individuelle Fehler der Gastgeber entschieden.
Von Thomas Hennecke und Frank Lußem