Leverkusens Trainer Roger Schmidt wechselte nach dem enttäuschenden 1:1 in der Königsklasse bei BATE Baryssau zweimal - und das in der Viererkette: Toprak, der in der Champions League gesperrt war, und Boenisch kehrten in die Startelf zurück und verdrängten Ramalho sowie Wendell auf die Bank.
Schalkes Coach André Breitenreiter entschied sich nach dem 1:0 in der Europa League gegen APOEL Nikosia gar zu vier personellen Änderungen: Rechts hinten ersetzte Riether Junior Caicara, im Abwehrzentrum verteidigte Höwedes nach auskurierten Achillessehnenproblemen anstelle von Riether, während im defensiven Mittelfeld Höjbjerg für Geis (Rot-Sperre) zum Zug kam. Vorne erhielt Meyer den Vorzug vor di Santo.
Der 14. Spieltag
Vor dem 14. Spieltag hatten sowohl Leverkusen als auch Schalke jeweils 20 Punkte auf der Habenseite, nur die Tordifferenz trennte die beiden Mannschaften in der Tabelle. Allein das war schon ein Indiz, dass ein ausgeglichenes Spiel erwartet werden durfte. So kam es dann auch! Bayer wirkte anfangs zwar noch ein wenig aktiver, kam aber ebenso wenig zur Entfaltung wie die abwartend agierenden Schalker.
Im Ansatz waren die Aktionen beider Teams nicht schlecht, nur fehlte es hüben wie drüben an Konsequenz - gerade der letzte, bzw. vorletzte Pass kam nicht an. Hinzu kam, dass auf beiden Seiten das Pressing funktionierte und die Raumaufteilung keine Lücken offenbarte. Daraus folgte, dass sich viel im Mittelfeld abspielte und es in den Strafräumen weitgehend ruhig zuging. Einige Ausnahmen gab es dann aber doch: Höwedes (14.) und Choupo-Moting (24.) sowie Kampl auf der Gegenseite (17.) sorgten für Abwechslung.
Die beste Chance in diesem ausgeglichenen, aber nicht unbedingt hochklassigen ersten Durchgang hatte Leverkusens Bellarabi, der in der 32. Minute aus spitzem Winkel nur die Querlatte traf. Der 25-Jährige war es dann auch, der kurz vor der Halbzeit die letzte nennenswerte Aktion in Hälfte eins hatte, als er den Ball aus fünf Metern haarscharf neben den linken Pfosten bugsierte (43.).
Choupo-Moting ist gleich zur Stelle - Kießlings Jubiläum
Weg da! Bayer Toprak im Duell mit Meyer (re.). Getty Images
Schmidt wechselte in der Halbzeit und brachte Brandt für Calhanoglu. Das Tor machten aber unmittelbar nach Wiederanpfiff die Gäste: Goretzka spielte einen wunderbaren Pass genau in die Schnittstelle der Abwehr auf Choupo-Moting, der sich gegen Donati behauptete und anschließend auf 1:0 stellte (50.). Bayer hatte sich für seine engagierte Leistung nicht belohnt und dafür von effektiven Schalkern die Quittung serviert bekommen.
Die Leverkusener stemmten sich danach gegen die drohende Niederlage und drängten fortan vehement auf den Ausgleich. Dafür brachte Schmidt auch noch Sturmtank Kießling, der so zu seinem 300. Bundesligaspiel für die Werkself kam. Die nun riskantere Spielweise der Hausherren spielte den Königsblauen in die Karten, eröffneten sich ihnen doch verstärkt Kontergelegenheiten - Huntelaar verpasste es, nachzulegen (59.).
Pech hatte Boenisch, der verletzungsbedingt nach 69 Minuten raus musste. Wendell kam dafür rein. Der Brasilianer war dann auch der Ausgangspunkt für die nächste gute Möglichkeit der Werkself: Chicharito war jedoch aus elf Metern zu unpräzise (73.). Bayer drückte, zeigte sich vor dem Tor aber weiterhin harmlos - Toprak scheiterte an Fährmann (76.), Donati kam gegen Choupo-Moting zu spät (82.). Doch dann eilte den Leverkusenern das Glück zu Hilfe: Nach Kampls exzellentem Pass in die Tiefe lenkte Fährmann Chicharitos scharfe Hereingabe mit dem Fuß noch ab, doch der Ball traf den Kopf von Riether, der machtlos miterleben musste, wie das Leder anschließend die Torlinie überquerte (85.). Das 1:1 kam aus Schalker Sicht unglücklich zustande, war unter dem Strich aber ein durchaus leistungsgerechtes Resultat.
Während Bayer Leverkusen am kommenden Spieltag samstags (15.30 Uhr) in Berlin gefordert ist, müssen die Schalker bereits tags zuvor (20.30 Uhr) gegen Hannover 96 ran.