2. Bundesliga (D)

Torsten Lieberknecht gibt Keeper Behrens früh die Sicherheit

"Kein Wettlauf mit der Zeit" vorm Schalke-Spiel

Lieberknecht gibt Ersatzkeeper Behrens früh die Sicherheit

Setzt im Spitzenspiel gegen Schalke auf Ersatzkeeper Morten Behrens: Lilien-Coach Torsten Lieberknecht.

Setzt im Spitzenspiel gegen Schalke auf Ersatzkeeper Morten Behrens: Lilien-Coach Torsten Lieberknecht. IMAGO/Langer

Theoretisch wäre ein Einsatz von Darmstadts Stammkeeper Marcel Schuhen am Ostersonntag im nächsten Spitzenspiel gegen Schalke 04 vielleicht sogar noch möglich gewesen. Doch Trainer Torsten Lieberknecht wollte keinen "Wettlauf mit der Zeit" - vor allem mit Blick auf Schuhens Vertreter Morten Behrens. Der 25-Jährige, so Lieberknechts Überlegung, solle frühzeitig Gewissheit und damit ausreichend Zeit zur Vorbereitung erhalten. Weshalb der Fußballlehrer schon zwei Tage vor der Begegnung am ausverkauften Böllenfalltor öffentlich verkündet hat: Schuhen, zuletzt in Nürnberg mit einem leichten Faserriss ausgewechselt, wird nicht zum Einsatz kommen. Dafür erhalte Behrens "das Vertrauen, das er sowieso immer hat". Seine Beweggründe, so Lieberknecht, habe er auch mit Schuhen erörtert, der diese komplett nachvollziehen könne: "Es war eine gemeinsame Entscheidung."

Der Schuhen-Vertreter soll "mehr Temperament zeigen"

Auf Behrens, vor der Saison aus Magdeburg gekommen, wartet also sein vierter Saisoneinsatz, der dritte von Anfang an. Die Statistik spricht dabei nicht gerade für ihn. An den ersten beiden Spieltagen, als er den wegen Corona pausierenden Schuhen ersetzte, unterlagen die Lilien gegen Regensburg (0:2) und den KSC (0:3). In Nürnberg wurde er zuletzt beim Stand von 1:1 in der 66. Minute eingewechselt, am Ende musste Darmstadt ein 1:3 quittieren. Letztlich nur Zahlen und Momentaufnahmen, auf die Lieberknecht natürlich nichts geben will: "In solchen Momenten denke ich nicht an die Statistik", schmunzelt der 48-Jährige. Die hole er höchstens raus, wenn sie etwas Erfreuliches besage.

Ganz ohne Augenzwinkern begründet er dann die Rückendeckung für Behrens: "Morten ist ein sehr trainingsfleißiger Torhüter, der Marcel mit zu seinen Leistungen in dieser Saison gebracht hat". Eine solche Wechselwirkung werde schnell vergessen. Fußballerisch, deutet Lieberknecht an, sei Behrens offenbar sogar der beste Lilien-Keeper. Allerdings könne er "mehr Temperament zeigen, präsenter sein, er ist ein sehr ruhiger Charakter". Was freilich auch Behrens' noch relativ jungem Torwartalter und seiner Rolle geschuldet sein könne. "Die Vorbereitung auf Sonntag jetzt wird ihm helfen", prophezeit Lieberknecht, "Morten ist voll drin und wird ein gutes Spiel machen."

Seydel wackelt, Saisonaus für Schnellhardt

Dasselbe erwartet der Coach auch erneut vom ganzen Team. Die Niederlagen in den jüngsten Topduellen bei Werder und beim FCN wertet er weiterhin nicht als Rückschläge: "Wir haben uns in unserer taktischen Variabilität gut präsentiert und trotz der Ergebnisse ein gutes Gefühl bekommen, sind auch wieder zu mehr Chancen gekommen". Negativen Druck im Aufstiegsrennen verspüre man in Darmstadt auch nach dem jüngsten Abrutschen auf Platz 4 nicht: "Die Lust auf den Sieg ist immer größer. Wir sind immer noch dabei, das ist die größte Leistung dieser Mannschaft". Und: "Der größte Respekt, den wir einem Gegner wie Schalke erweisen können, ist, dass wir unsere beste Leistung gegen sie abrufen". Konkret heißt das für Lieberknecht: "Gute taktische Präsenz ohne Firlefanz. Das ist die Erwartung, die wir an uns haben."

Fehlen wird am Sonntag vermutlich Stürmer Aaron Seydel, der an Achillessehnen-Problemen laboriert. Immerhin ist Lieberknecht zuversichtlich, dass kein längerer Ausfall droht. Anders als im Fall Fabian Schnellhardt. Bei ihm wurde ein Muskelbündelriss diagnostiziert, die Saison ist damit für den Mittelfeldmann gelaufen.

Thiemo Müller

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