Nach dem wichtigen 1:1 bei Borussia Dortmund stand für Paris Saint-Germain die nächste schwierige Aufgabe an. In der heimischen Ligue 1 war der Spitzenreiter zu Gast beim Tabellenvierten aus Lille. Dafür tauschte Luis Enrique, teils freiwillig, teils notgedrungen, viermal aus. Danilo Pereira, Ugarte und Dembelé starteten für Skriniar, Kolo Muani und Hakimi (alle Bank). Außerdem ersetzte Tenas den gesperrten Donnarumma im Tor.
Auch Lille musste unter der Woche international ran und untermauerte Platz eins in der Conference League mit einem 3:0 über Klaksvik, bei dem Paulo Fonseca bereits ordentlich rotierte. In der Liga tauschte der Coach größtenteils zurück, lediglich Alexsandro, Ismaily, Ex-Schalker Bentaleb und Yazici starteten erneut.
Zhegrova wird erstmals gefährlich
Die Partie nahm schnell Fahrt auf. Besonders über rechts wurde PSG ein ums andere mal gefährlich, wo Dembelé den Brasilianer Ismaily immer wieder stehen ließ. Die erste gute Chance gehörte jedoch Lille in Person von Zhegrova. Der gebürtige Deutsche, der für die kosovarische Nationalmannschaft spielt, setzte seinen Schuss aus 15 Metern knapp rechts vorbei (15.). Kurz darauf verpasste er aus ähnlicher Position links (16.).
Auf der Gegenseite war es dann ein schneller Gegenstoß über Lee, der Dembelé fand. Im Strafraum schloss der ehemalige Dortmunder von rechts ab, setzte seinen Schuss freistehend aber am langen Pfosten vorbei (21.). PSG erspielte sich mit fortlaufender Zeit ein Übergewicht an Chancen und Spielanteilen, konnte es aber vor der Pause nicht in eine Führung ummünzen. Chevalier reagierte bei der besten Chance durch Vitinha stark (36.).
Diakité tut PSG einen Gefallen
Nach dem Seitenwechsel ließen die ersten guten Möglichkeiten zunächst ein wenig auf sich warten. Die Pariser begannen jedoch, Lille mehr und mehr hoch zu pressen und sorgten damit für große Probleme bei den Gastgebern. Aus dem Spiel klappte es zwar zunächst nicht, dann tat Diakité dem Meister aber einen großen Gefallen. Lilles Rechtsverteidiger ging im Strafraum ungeschickt gegen Hernandez in den Zweikampf und brachte den Verteidiger zu Fall - Elfmeter. Mbappé nahm sich der Sache an und verwandelte sicher (66.).
Ligue 1, 16. Spieltag
Die Doggen gaben sich jedoch nicht geschlagen - und jubelten wenig später. Yazici traf nach feinem Steckpass von Gomes mit dem ersten Kontakt, stand aber im Abseits (72.). Auch der auffällige Zhegrova setzte den türkischen Stürmer in Szene, Marquinhos brachte aber noch ein Bein vor den Abschluss aus 13 Metern (79.).
Lille drückt auf den Ausgleich
Spät bekam Paris weiterhin keine Ruhe ins Spiel. Im Gegenteil: Ein abgefälschter Schuss von Tiago Santos landete nur auf dem Tornetz (88.), Marquinhos rettete im Fünfmeterraum vor dem einschussbereiten David (90+1.) und nur wenige Sekunden später scheiterte der eingewechselte Stürmer am stark reagierenden Tenas (90+2.).
In den letzten Zügen der Partie erlaubte sich Asensio allerdings einen folgenschweren Patzer. Der eingewechselte Spanier eroberte an der eigenen Eckfahne den Ball, spielte dann jedoch leichtsinnig in die Füße von Cabella. Lilles Nummer zehn bediente Ounas, dessen abgefälschten Schuss Tenas mit einer starken Fußparade abwehrte - allerdings genau zu David, der aus kurzer Distanz zum verdienten 1:1 einnickte (90+4.).
Nach acht Siegen in der Ligue 1 in Folge ließ PSG also erstmals wieder Federn. Die Tabellenführung hat der Hauptstadtklub fünf Punkte vor Nizza dennoch weiterhin inne. Zum Jahresabschluss ist der FC Metz am Mittwoch (21 Uhr) zu Gast. Zeitgleich ist der Lille OSC, der mit dem Punkt auf Rang vier bleibt, in Straßburg gefordert.