Die erste gute Nachricht bekam Jürgen Klopp schon vor Anpfiff übermittelt: Verfolger Tottenham ließ im Heimspiel gegen Wolverhampton überraschend Federn (1:3) . Bei seiner Aufstellung verzichtete der deutsche LFC-Coach derweil auf Überraschungsmomente, nur Fabinho begann anstelle von Henderson im Vergleich zum deutlichen 4:0 gegen Newcastle . Pendant Unai Emery, der Liverpool unter Klopp jüngst als "Vorbild für uns" bezeichnete, nahm vier Wechsel vor: Mustafi, Maitland-Niles, Ramsey und Iwobi begannen für Koscielny, Guendouzi, Lacazette (alle drei auf der Bank) - und Özil. Der Weltmeister von 2014 fehlte wegen Knieproblemen komplett im Kader.
Vom Start weg entwickelte sich ein hochintensives Spiel, in dem beide Mannschaften extrem hoch pressten. Nach anfänglichen Problemen schwamm sich Arsenal allmählich frei - und ging dann sogar in Führung: Iwobi fand nach Fehler von Lovren am zweiten Pfosten den aufgerückten Maitland-Niles, der die Kugel zum 1:0 nur noch über die Linie befördern musste (11.).
Nur 91 Sekunden: Firmino staubt ab und tanzt
Die Antwort der Hausherren hatte sich allerdings gewaschen: Erst drückte Firmino die Kugel nach einer Slapstick-Aktion von Lichtsteiner und Mustafi über die Linie, 91 Sekunden später tanzte der Brasilianer Mustafi und Sokratis bilderbuchmäßig aus und schoss wuchtig rechts unten ein - 2:1 (14., 16.). Nun drohte Arsenal auseinanderzubrechen, denn die Reds machten einfach weiter.
Bis zum dritten LFC-Treffer dauerte es allerdings nochmal 16 Minuten: Robertson bediente Salah im Strafraum, der technisch anspruchsvoll für Mané auflegte - 3:1 (32.). Vor dem Seitenwechsel kam es für Arsenal allerdings noch dicker, denn Sokratis ließ sich zu einem Foul im Strafraum an Salah hinreißen. Der Ägypter trat selbst an und traf wuchtig zum 4:1-Halbzeitstand in die Maschen (45.+2).
Emery "erlöst" Mustafi
Mit dem Seitenwechsel nahm Emery bezeichnenderweise Mustafi vom Platz, Routinier Koscielny sollte mehr Stabilität bringen. Allerdings war davon nach Wiederanpfiff nicht viel zu spüren: Erst wurde Mané von Sokratis in allerletzter Sekunde gestoppt, dann fand Salah in Leno seinen Meister (47., 48.). Das fünfte Tor war eigentlich nur eine Frage der Zeit, zwei Minuten nach einer Großchance für Fabinho war es dann so weit: Kolasinac verursachte gegen Lovren den nächsten Elfmeter, den diesmal Firmino staubtrocken verwandelte - 5:1 (65.).
In der Folge ließ es Liverpool noch gemächlicher angehen, Arsenal war der Zahn längst gezogen. Die Frage war nur noch, wie hoch die Reds das Ergebnis gestalten würden. Klopps Mannschaft ließ aber letztlich Gnade walten - es blieb beim hochverdienten 5:1-Erfolg.
Den nächsten großen Schritt in Richtung lang ersehnter Meisterschaft (letztmals 1990) kann Liverpool am 3. Januar machen, wenn der Spitzenreiter bei Manchester City gastiert. Arsenal will schon an Neujahr im Heimspiel gegen Fulham Wiedergutmachung betreiben.