Mit dem Wissen, nunmehr viermal in Folge in der Premier League beim FC Liverpool verloren zu haben, ging der FC Arsenal das Topspiel an der Anfield Road zum Abschluss des 3. Spieltags an. Genauso mit der Dreierabwehrreihe bestehend aus dem 23-jährigen Schotten Tierney, dem 25-jährigen Engländer Holding und dem 33-jährigen brasilianischen Abwehrchef David Luiz (33, Brasilien), die dem pfeilschnellen LFC-Dreigestirn Salah, Mané, Roberto Firmino Einhalt gebieten sollten.
Das gelang auch lange Zeit recht gut: Denn die Gunners, in dieser Saison gegen die Reds bereits im englischen Supercup mit 5:4 im Elfmeterschießen erfolgreich, standen tief und ließen wenig durchs Zentrum anbrennen. Zudem konnten sie sich nach einem Direktschuss von Salah auch auf den ehemaligen Leverkusener Leno verlassen (15.). Auch das Glück spielte mit: Ein brachialer Distanzschuss von Alexander-Arnold klatschte noch entscheidend von Bellerin abgefälscht an die Latte (21.).
Arsenals Abwehr lässt sich zwei einschenken
Und weil plötzlich nach dem ersten nennenswerten Vorstoß über den 23-jährigen Maitland-Niles erst van Dijk, dann Robertson patzte und in der Folge Lacazette mit etwas Glück den Ball über Alisson zum 1:0 ins Netz hob (25.), träumte womöglich so mancher Gunner vom Coup in Anfield. Doch nicht einmal zehn Minuten später war dieses Gefühl schon wieder purer Enttäuschung gewichen, weil die Londoner Defensive nicht auf der Höhe und oftmals auch nicht passend eingeteilt war: Mané staubte erst nach einem brachialen Schuss von Salah und der zu kurzen Parade von Leno zum 1:1 ab (28.), ehe Alexander-Arnold unbedrängt flanken und Robertson unbedrängt aus nächster Nähe zum 2:1 einschießen konnte (34.). Die Schützlinge von Jürgen Klopp, denen an diesem Abend übrigens Neuzugang Thiago aus Fitnessgründen gänzlich fehlte, hatten mit ihrem unbändigen Pressing also aus einem 0:1 eine Führung gemacht.
Diogo Jota zeigt sein Können
Nach Wiederbeginn legte Arsenal zwar deutlich mehr Mut an die Tagesordnung, Kreativität sprudelte deswegen aber noch immer nicht aus Akteuren wie Xhaka, Elneny oder dem vollkommen in der Luft hängenden Aubameyang. So plätscherte das Geschehen lange vor sich hin, ehe Lacazette zweimal frei vor Alisson auftauchte, weil die Abwehr Liverpools plötzlich schlief. Doch zunächst lag nach einem zu lässigen Heber eine Abseitsstellung vor (59.), ehe der Franzose den LFC-Keeper zu plump anschoss (63.). Das hätte das 2:2 sein müssen, war es aber eben nicht. Und so war es am Ende dem direkt auffälligen Joker und Neuzugang Diogo Jota vorbehalten, den letzten Streich an diesem Abend zu vollführen: Der für teures Geld (fast 50 Millionen) von Ligakonkurrent Wolverhampton gekommene Linksaußen traf nach abermaliger Schlafmützigkeit in Arsenals Hintermannschaft zum 3:1 (88.).
Am Ende feierte der amtierende Meister aus Liverpool somit den dritten Sieg im dritten Spiel, während Arsenal nach den Erfolgen über Fulham (3:0) und West Ham (2:1) gegen den ersten echten Gradmesser die erste Niederlage kassierte. Doch nicht nur das: Die Gunners, die an diesem Donnerstag schon wieder in Anfield gastieren (ab 20.45 Uhr LIVE! bei kicker, Achtelfinale im League Cup), haben ihrerseits nun von den letzten 17 Auswärtsspielen bei amtierenden englischen Meistern nur eines gewonnen, im Januar 2015 mit 2:0 bei Manchester City. Ansonsten stehen sechs Remis und zehn Niederlagen zu Buche.