Als Duell gegen einen beinahe direkten Tabellennachbarn hatte sich LFC-Coach Jürgen Klopp das Aufeinandertreffen mit seinem Freund David Wagner, seines Zeichens Trainer von Huddersfield Town, wohl nicht vorgestellt. Doch Liverpool rangierte vor dem Spiel auf Platz neun, während Huddersfield mit nur einem Punkt weniger Tabellenelfter war. Ohne den wegen Aduktorenproblemen ausfallenden Coutinho tat sich Liverpool zunächst schwer, gegen einen giftigen Gegner ihr offensives Potenzial auszuspielen.
Weitestgehend uninspiriert näherten sich nur Sturridge (16.), Salah (27.) und Milner (32.) an, jedoch ohne wirkliche Torgefahr zu entwickeln. Eine darüber hinaus ereignisarme erste Hälfte drohte 0:0 zu enden, als Liverpool einen Elfmeter zugesprochen bekam: Firmino wurde im Strafraum am Trikot festgehalten und ging zu Boden – eine vertretbare Entscheidung des Unparteiischen. Rechtsaußen Salah nahm sich der Sache an, verschoss jedoch. Henderson traf im Nachschuss nur den Pfosten (42.), es ging torlos in die Pause.
Sturridge spekuliert
Im zweiten Durchgang waren die „Reds“ bemüht, von Beginn an eine höhere Durchschlagskraft zu entwickeln. Was auch immer Klopp seinen Spielern in der Kabinenansprache ans Herz legte, es zeigte Wirkung. Zunächst dank Daniel Sturridge: Der Stürmer schien zu spekulieren, dass Smith einen unpräzisen Pass von Moreno in seinen Lauf abfälschen würde – Sturridge stand ungedeckt goldrichtig und hob den Ball über den herausstürmenden Lössl zum 1:0 in die Maschen (50.). Infolgedessen spielte sich der LFC in einen wahren Rausch, fuhr Angriff über Angriff. Das 2:0 fiel dennoch nach einem ruhenden Ball: Mooy ging bei einer Ecke nur halbherzig mit Firmino mit, der den Freiraum zu nutzen wusste aus wenigen Metern ins kurze Eck einköpfen konnte (58.).
Salah scheitert erneut - Wijnaldums Traumtor
Nur fünf Zeigerumdrehungen später hätte Salah seinen Fehlschuss wieder gut und den Deckel auf eine am Ende einseitige Partie machen können – doch nach einer guten Drehung im Sechzehner traf er mit seinem Linksschuss nur den Pfosten (63). Ein gefährlicher Matip-Kopfball schloss die beste Liverpooler Phase des Spiels schließlich ab (67.) Die offensiv durchweg harmlosen Gäste konnten aber keinen Profit daraus schlagen, dass der LFC nun etwas gedrosselter agierte. Nur Ince brachte für Huddersfield einen ordentlichen Freistoß in Richtung Tor (74.) Eine Minute später offenbarten Salah und Wijnaldum das Ausmaß der Passivität der Gäste - der Niederländer hatte im Strafraum Zeit und Platz sich den Ball zurechtzulegen und ihn aus neun Metern fulminant unter die Latte zu jagen (75.). Das 3:0 war der spielerische Schlusspunkt, danach klang die Partie mehr oder weniger aus.