Das erste Kräftemessen der beiden englischen Schwergewichte in der neuen Saison ging City mit einem Neuzugang in der Startelf an: Der auch von den Bayern umworbene Rodri begann im zentral-defensiven Mittelfeld. Weiter vorne wirbelte neben Sterling und Bernardo Silva etwas überraschend auch Sané, der noch in diesem Transfer-Sommer beim deutschen Rekordmeister in München landen könnte. Bei Liverpool verzichtete Klopp derweil auf neues Personal - neun von elf Startspielern standen schon im Champions-League-Finale in der Anfangsformation.
Die Partie begann mit reichlich Schwung: Sané gehörte die erste Großchance, doch nach Zuspiel von Sterling wurde der Winkel für den deutschen Nationalspieler zu spitz - und so krachte der Ball nur ins Außennetz (4.). Auf der Gegenseite prüfte Firmino erstmals Schlussmann Bravo (6.), kurz darauf schoss Salah in aussichtsreicher Position vorbei (8.).
Auch Klopp erkundigt sich nach Sané
In der neunten Minute stockte dann den City- und wohl auch den Bayern-Fans der Atem: Nach einem langen Ball in die Spitze kämpfte Sané mit Alexander-Arnold um die bessere Position. Liverpools Rechtsverteidiger hatte die linke Hand auf Sanés rechter Schulter. Dieser blieb anschließend wohl im Rasen hängen, ging zu Boden und fasste sich mit schmerzverzerrtem Gesicht ans rechte Knie. Er zeigte sofort an, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sané humpelte in die Kabine, auch Klopp erkundigte sich nach seinem Zustand.
City ließ sich davon nicht aus der Fassung bringen - im Gegenteil. Noch in Unterzahl brachte der anschließende Freistoß das 1:0, weil Vorbereiter David Silva und auch Torschütze Sterling nicht eng genug bewacht wurden (12.). Gabriel Jesus ergänzte erst eine Minute später. In der Folge blieb das Tempo hoch, doch Salah traf nur den rechten Außenpfosten (15.) und Sterling fand in Alisson seinen Meister (17.).
Liverpool fehlt der Zugriff
Der amtierende englische Meister war im ersten Abschnitt die bessere, weil griffigere Mannschaft. Liverpool fehlte zu oft der nötige Zugriff. Nach 40 Minuten war dann Guardiola außer sich, weil auch David Silva behandelt werden musste (Gomez hatte den Fuß draufgehalten) - der Katalane sah von Referee Martin Atkinson die Gelbe Karte.
Van Dijk und Salah treffen nur Aluminium
Nach dem Seitenwechsel blieben die Citizens vorerst das dominantere Team, doch David Silva und Sterling ließen das mögliche 2:0 liegen (47., 48.). Mit zunehmender Spieldauer übernahm allerdings Liverpool das Kommando: Van Dijk verpasste um Haaresbreite den Ausgleich, weil der Ball von der Unterkante der Latte nicht weit genug hinter die Linie sprang (57.). Nur Augenblicke später gab es den dritten Aluminiumtreffer der Reds, Salah traf nämlich erneut nur den rechten Pfosten (59.).
Eine halbe Stunde vor Schluss begannen auf beiden Seiten die Wechsel: Mit Gündogan bei City und Matip wie Keita bei Liverpool kamen drei ehemalige Bundesliga-Profis ins Spiel. Auf dem Rasen blieb der amtierende Champions-League-Sieger das bessere Team, doch Salah hatte gegen Bravo aus halbrechter Position erneut das Nachsehen (69.).
Walker klärt spektakulär
Also mussten es die Verteidiger richten: Van Dijk flankte butterweich auf den Kopf von Matip, der aus kurzer Distanz nur noch einnicken brauchte (77.). In der Folge war der Herausforderer dem 2:1 deutlich näher, doch Keita und Salah konnten Bravo jeweils nicht überwinden (83., 87.). In der Nachspielzeit bekam Salah dann eine letzte Chance, doch bei seinem Kopfball aufs leere Tor klärte Walker spektakulär per Scherenschlag vor der Linie (90.+3).
So musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen, wobei bei City alle Profis die Nerven behielten - LFC-Abräumer Wijnaldum scheiterte einmal entscheidend an Bravo. So durfte Gabriel Jesus als fünfter Schütze den Matchwinner geben. Für die Skyblues war es der zweite Triumph im Community Shield in Folge, die nationale Dominanz wurde damit erneut unterstrichen.