Liverpools Trainer Jürgen Klopp plagten leichte Verletzungssorgen. Neben dem langzeitverletzten Oxlade-Chamberlain (Kreuzbandriss) musste er auf den Ex-Leipziger Keita (muskuläre Probleme) sowie Henderson (Oberschenkel) verzichten. Gegenüber dem 1:0 bei Huddersfield Town fanden sich fünf Neue in der Anfangself der Reds wieder: Alexander-Arnold, Wijnaldum, Fabinho, Mané und Roberto Firmino ersetzten Lovren, Henderson, Milner, Lallana und Sturridge.
Belgrads Trainer Vladan Milojevic hatte personell weitaus gravierendere Probleme: So fehlten mit Kapitän Savic, Nationalspieler Rodic und Marin drei wichtige Pfeiler der Mannschaft verletzungsbedingt. Im Vergleich zum desolaten 1:6 bei Paris St. Germain gab es auch beim serbischen Meister fünf Änderungen: Für Savic, Rodic, Marin, Causic und Simic spielten Babic, Gobeljic, Ben, Ebicilio und Boakye.
Guter Start der Belgrader - Firmino bricht den Bann
Gruppe C, 3. Spieltag
Auf den Tag genau vor 45 Jahren trafen Roter Stern Belgrad und der FC Liverpool erstmals aufeinander, damals sprang ein 2:1-Sieg in Belgrad für Roter Stern heraus - und genau diesen Geist beschworen die Serben auch diesmal. In Anfield präsentierte sich der serbische Meister dann auch grundsolide, war aufmerksam und ließ gegen fahrige Liverpooler zunächst auch wenig zu. Rasch wurde aber auch klar, dass die Gäste sofort Probleme bekamen, wenn die Reds ins Tempo kamen.
Es dauerte bis zur elften Minute, ehe es erstmals gefährlich wurde: Borjan fischte Salah den Ball gerade noch vom Fuß. Etwas später verbuchte Babic nach einer Ecke den ersten Abschluss für die Gäste (17.). Drei Minuten später war es schließlich soweit: Shaqiri schickte Roberston steil, der von der linken Grundlinie aus nach hinten zu Firmino passte. Der Brasilianer macht es dann sehr gut, er nahm den Ball gekonnt an und vollendete aus elf Metern mit links - 1:0.
Salah trifft vor und nach der Pause
Erster Streich: Salah (3.v.r.) trifft zum 2:0. imago
Der Favorit führte, doch Roter Stern verkaufte sich auch weiterhin teuer. Die Serben pressten früh, hielten Gefahr weitgehend vom eigenen Kasten fern und ließen die Engländer kaum zur Entfaltung kommen. Nach vorne kam von den Gästen allerdings gar nichts. So war es nur eine Frage der Zeit, ehe der klar erkennbare Klassenunterschied mal wieder zur Geltung kommen würde. Das war in der 45. Minute der Fall: Shaqiri ließ einen Vertikalpass für Salah abtropfen, der den Ball anschließend aus elf Metern trocken ins Tor beförderte - 2:0-Halbzeitstand.
Kurz nach dem Seitenwechsel waren dann auch die letzten Zweifel ausgeräumt: Nachdem der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert bei einem kniffligen Zweikampf zwischen Stojkovic und Mané - der Belgrader hatte den Liverpooler blocken wollen und dabei den Arm ausgefahren - auf Strafstoß entschieden hatte, schnürte Salah vom ominösen Punkt aus humorlos seinen Doppelpack (51.). Die Spannung war damit raus, die Serben mussten obendrein ihrem kraftraubenden Spiel Tribut zollen - die Reds hatten nun leichtes Spiel.
Mané scheitert vom Punkt und trifft dann doch
Die Engländer nahmen dann aber ein wenig den Fuß vom Gas, gaben die Kontrolle aber nie aus der Hand und legten sogar noch nach: Zuerst scheiterte Mané zwar noch per Strafstoß (Ben hatte den Ball an die Hand bekommen) an Belgrads Schlussmann Borjan (77.), drei Minuten später traf der Senegelase dann aber aus dem Spiel heraus und markierte so den 4:0-Schlusspunkt. Die Reds tankten damit zugleich Selbstvertrauen für das anstehende Liga-Duell am Samstag (16 Uhr) zuhause gegen Cardiff City. Belgrad ist ebenfalls am Samstag (16.30 Uhr) bei Macva Sabac gefordert. Das Rückspiel im Marakana steigt in zwei Wochen.