So richtig konnte sich Liverpool nicht vorbereiten auf das FA-Cup-Spiel gegen Shrewsbury. Das Trainingszentrum wurde unter der Woche aufgrund zahlreicher Corona-Fälle kurzzeitig geschlossen, das League-Cup-Halbfinale bei Arsenal am Donnerstag musste verschoben werden. Erst am Freitag nahm der LFC wieder das Training auf. "Wir haben ein Team aus den Spielern gebaut, die übrig sind", begründete Jürgen Klopp, für den es das erste Spiel nach seiner eigenen Quarantäne war, die junge Aufstellung gegen den Drittligisten. Nur Konaté, van Dijk, Robertson, Fabinho und Jones waren aus dem gewohnten Stammaufgebot mit dabei, der Rest wurde mit Jugendspielern aufgefüllt.
Dementsprechend schwer taten sich die Reds zu Beginn, gegen den tiefstehenden Underdog fehlten die gewohnten Abläufe in der Offensive. Nach 20 Minuten schoss Liverpool das erste Mal auf den Kasten Shrewsburys, Marosi kratzte den Flachschuss von Gordon aus 17 Metern aber aus dem rechten Eck. Konaté (13.) und van Dijk (23.) köpften zudem aus jeweils fünf Metern drüber.
Gordon und Fabinho korrigieren den Rückstand
Die Führung gelang hingegen den Gästen aus den West Midlands, der Treffer wurde vor der vollen Gästetribüne ausgiebig gefeiert. Udoh entwischte Konaté im Fünfer und brachte eine Hereingabe von Ogbeta aus kurzer Distanz im Tor unter (27.). Die Freude beim Underdog hielt allerdings nur kurz, denn Gordon drehte sich im Strafraum geschickt und schoss mit links aus zehn Metern ein (34.). Noch vor der Pause drehte Liverpool das Spiel, Fabinho verwandelte einen Handelfmeter sicher ins linke Eck (44.).
Im zweiten Durchgang änderte sich am Spielverlauf nichts, die Reds spielten um den Strafraum der Gäste herum, suchten oft aber verzweifelt nach der entscheidenden Lücke. Dixon-Bonner ließ kurz nach der Pause aus kurzer Distanz das 3:1 liegen (49.), so blieb die Partie trotz hoher Dominanz der Reds lange offen.
Frauendorfs erste Minuten
Klopp brachte nach etwas mehr als einer Stunde Roberto Firmino in die Partie, und den Brasilianer brauchte es auch, um die Partie zu entscheiden: Konatés abgefälschter Schuss fiel dem ehemaligen Hoffenheimer vor die Füße, mit dem Rücken zum Tor vollendete er sehenswert aus kurzer Distanz mit der Hacke (78.). Die Partie war somit entschieden, Klopp brachte nach 81 Minuten noch ein paar junge Akteure aufs Feld, darunter auch der 17-jährige Melkamu Frauendorf. Der deutsche Angreifer wurde in der Hoffenheimer Jugend ausgebildet, wechselte 2020 nach Liverpool und durfte seine ersten Minuten als Profi sammeln.
Mit der letzten Aktion des Spiels erhöhte Fabinho aus spitzem Winkel noch auf 4:1 (90.+3). Die Pflichtaufgabe war somit gelöst, auf den LFC wartet nun am Donnerstag das verschobene League-Cup-Halbfinale gegen Arsenal.