Lok-Coach Yuri Semin baute seine Mannschaft im Vergleich zur 1:2-Niederlage im Hinspiel vor zwei Wochen auf zwei Positionen um: Rybus und Zhemaletdinov standen für Murilo und Idowu in der Anfangsformation.
Juve-Trainer Maurizio Sarri stellte mit Blick aufs Hinspiel gleich fünfmal um: Danilo, Rugani, Rabiot, Ramsey und Higuain begannen für Cuadrado, de Ligt, Matuidi, Bentancur und Dybala.
Guilherme greift früh daneben
Einen Start nach Maß erwischte Juventus, weil ein Freistoß von Cristiano Ronaldo mal von Erfolg gekrönt war. Scharf, aber viel zu unplatziert flog ein ruhender Ball aus spitzem Winkel in Richtung Keeper Guilherme, der den Ball durch die Hände und die Beine rutschen ließ - Ramsey drückte die Kugel gar über die Linie (3.). Die Antwort von im gesamten ersten Durchgang extrem engagierten Russen ließ nicht so lange auf sich warten. Rybus flankte unbedrängt von links auf den Kopf von Miranchuk. Die Kugel prallte an den rechten Pfosten, doch Miranchuk ging sofort hinterher und schob ganz cool ein - 1:1 (12.).
CR7 verzieht deutlich
Wenig später hatte eben jener Miranchuk eine dicke Doppelchance, um das Spiel sogar zu drehen. Erst schlug der russische Nationalspieler allerdings ein Luftloch, dann köpfte er aus vier Metern drüber (21.). Von den defensiv ungewohnt arg wackligen Italienern kam derweil kaum etwas - bis zur 33. Minute: Weltmeister Khedira hatte einen Geistesblitz, doch Higuains Direktabnahme entschärfte Guilherme stark. Sekunden vor der Pause bot sich noch Cristiano Ronaldo eine Möglichkeit im Strafraum, doch der Portugiese verzog deutlich (45.+1).
Guilherme ärgert CR7
Gruppe D
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Juventus die Schlagzahl, kam zur ersten Chance aber wieder durch einen ruhenden Ball. Erneut trat Cristiano Ronaldo zum Freistoß an, scheiterte aus größerer Distanz allerdings am diesmal gut reagierenden Guilherme (48.). Kurz darauf war es wieder der portugiesische Europameister von 2016, der am 2:1 schnupperte. Erneut war im direkten Duell aber Guilherme erster Sieger, der das Leder aus dem rechten oberen Eck kratzte (56.). Lok meldete sich erst in Minute 67 wieder an, als Joao Mario und Miranchuk mit Distanzschüssen nicht erfolgreich waren.
Douglas Costa kommt rein
Angesichts des großen Ziels, der vorzeitigen Qualifikation für die K.-o.-Runde, erhöhte Sarri das Risiko und schickte Flügelflitzer Douglas Costa aufs Feld - der ehemalige Münchner kam für Stratege Khedira ins Spiel (70.). In der Schlussviertelstunde erhöhte Lok nochmal das Risiko, doch Joao Mario scheiterte am auf der Linie klärenden Bonucci (78.).
In der 82. Minute zuckte so mancher Juve-Fan wohl ein wenig zusammen: Sarri holte tatsächlich Cristiano Ronaldo vom Platz, der seinem Trainer einen bitterbösen Blick zuwarf. Joker Dybala machte etwas Betrieb, verpasste in Minute 85 aber das Tor. Ein Einwechselspieler sollte dieses Spiel aber noch entscheiden: Es lief die 93. Minute, in der Douglas Costa letztlich sieben (!) Gegenspieler düpierte und nach Doppelpass mit Higuain sogar Keeper Guilherme tunnelte - 2:1.
Durch den dritten Sieg im vierten Gruppenspiel steht Juve vorzeitig im Achtelfinale der Champions League. Eine Entscheidung im Kampf um den Gruppensieg könnte am 26. November fallen, wenn die Alte Dame Verfolger Atletico zu Gast hat.
Und wie geht's für die Kontrahenten unmittelbar weiter? Juventus Turin empfängt am Sonntag (20.45 Uhr) den AC Mailand. Lokomotive Moskau erwartet kurz zuvor (17 Uhr) den FK Krasnodar.