Lokomotive-Trainer Sjemin veränderte sein Team im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Mailand auf fünf Positionen: Sirchajew, Ismailov, Julio Cesar, Jewsejew und Mnguni bekamen ihre Chance, Paschinin, Obradovic, Leksetho, Pimenow und Busnikin blieben draußen. Bei Mailand standen gegenüber dem "Vorspiel" Redondo, Seedorf und Serginho in der Startelf, dafür mussten Brocchi, Tomasson und Rui Costa weichen.
Das Hinspiel Der 4. Zwischenrunden-Spieltag im Überblick
Schon vor der Partie gab es für die Mailänder etwas zu feiern. Denn Paolo Maldini absolvierte seinen 118. Einsatz in einem europäischen Klubwettbewerb und löste in diesem Bereich den bisherigen Rekordhalter Giuseppe Bergomi vom Statdrivalen Inter Mailand ab.
Auf dem Rasen tat sich lange Zeit nicht allzu viel. Die Elf von Trainer Ancelotti stand defensiv gewohnt sicher und nach vorne rissen sich Rivaldo, Seedorf und Inzaghi keine Beine aus. In der 22. Minute stand Seedorf alleine vor Lokomotive-Keeper Owtschinnikow, doch dieser reagierte gegen den Schuss des Niederländers aus acht Metern glänzend. Die Russen zeigten sich zwar engagiert, doch spielerisch vermochten sie die konsequent spielenden Italiener im ersten Abschnitt nicht in Verlegenheit zu bringen. Das lag auch daran, dass Moskaus Spielmacher Loskow in den ersten 45 Minuten nur ein Mal auffiel - nämlich als er die Gelbe Karte sah. Da es für Lokomotives Zehner die dritte im laufenden Wettbewerb war, muss er im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund zuschauen.
In der 34. Minute münzten die Mailänder ihre Überlegenheit in Zählbares um. Jewsejew rang Inzaghi im Strafraum zu Boden. Der griechische Schiedsrichter Vassaras deutete sofort auf den Punkt. Rivaldo verwandelte sicher - es war der erste Treffer des Brasilianers in der Champions League.
Im zweiten Abschnitt hatte Moskau zwar die erste Gelegenheit durch Ignaschewitsch, als er einen zurückgelegten Loskow-Freistoß nicht voll traf, doch Milan sicherte sich schnell wieder die Kontrolle über das Geschehen. Und kam auch wieder zu Chancen: Seedorf prüfte Owtschinnikow mit einem direkten Freistoß, der noch leicht abgefälscht wurde (53.), und Sekunden später hätte beinahe Inzaghi seinen zehnten Treffer in der diesjährigen Königsklasse gemacht, doch nach einem Zuspiel von Rivaldo verfehlte er sein Ziel nur um Zentimeter (55.).
Nach rund 65 Minuten erhöhte Moskau, das Stürmer Pimenow für Sirchajew brachte, den Druck. Prompt ging bei Milan etwas die Konzentration verloren, doch die Russen konnten aus den Nachlässigkeiten der Italiener kein Kapital schlagen. Dafür spielten sie in vorderster Front zu wenig zielstrebig oder im Mittelfeld zu überhastet. Die Mailänder lauerten nun auf Konter, doch wenn sich ihnen dazu die Möglichkeit bot, spielten sie die Ansätze nicht konsequent zu Ende.
Mailand steht nach dem vierten 1:0-Sieg in der Zwischenrunde der Champions League nun im Viertelfinale. Diesmal war Rivaldo Milans siegbringender Torschütze. Lokomotive hingegen, das durch ein 2:2 bei Real Madrid aufhorchen ließ, muss sich nach der Niederlage wohl aus dem Wettbewerb verabschieden.