Lokomotive, zuletzt mit einem 0:0 gegen Achmat Grosny unterwegs, und der Gast aus Salzburg gingen an diesem 5. Champions-League-Spieltag mit derselben Ausgangslage ins Rennen: Das Spiel musste gewonnen werden, um die Chancen aufs Achtelfinale zu erhalten.
Doch in den ersten 45 Minuten verfolgten im Grunde nur die von Jesse Marsch trainierten Salzburger diesen Plan - der frische Rückenwind vom jüngsten 8:2-Kantersieg bei SKN St. Pölten half dabei sicherlich. Jedenfalls schoben die Männer aus der Alpenrepublik um den ehemaligen Bremer Junuzovic (33) oder Top-Talent Szoboszlai (20) von Minute 1 eifrig an, drückten die doch arg harmlosen Russen (gefährlich nur mit zwei Abschlüssen in Minute 39) hinten rein und ließen die mit Zuschauern ausgestattete Moskauer RZD Arena mit zwei Toren verstummen. Nach einem Abseitstor von Berisha, das zu Recht aberkannt worden war (17.), stand der Offensivmann in Minute 28 genau auf der Linie, um zum 1:0 einzuschieben. Berisha war es auch, der das 2:0 nach einem bärenstarken Pass von Koita mit einem Linksschuss erzielte (41.).
Rudelbildung und prompte Antwort
Den zweiten Abschnitt gestalteten die Salzburger derweil eher falsch, denn die Marsch-Truppe agierte weiter offensiv und sorgte so für einen munteren Schlagabtausch mit aussichtsreichen Aktionen auf beiden Seiten. Genutzt wurde aber lange Zeit hier und dort nichts, was auch an Paraden von RB-Torwart Stankovic wie in Minute 59 gegen Zé Luis lag. Oder an einer bärenstarken Abwehraktion von Ramalho (69.).
Gruppe A, 5. Spieltag
Der Ex-Leverkusener war es aber auch, der mit einem Stoß gegen Zé Luis (78.) einen Elfmeter und das Anschlusstor von Schütze Anton Miranchuk ermöglichte (79.). Das sorgte direkt für einen Ruck im Team der Russen, den Schlussmann Stankovic direkt unterbinden wollte. Der Keeper hielt einfach den Ball eine gefühlte Ewigkeit fest, sodass eine große Rudelbildung entstand. Es gab sogar eine leichte Kopfnuss sowie einen versuchten Faustschlag, was vom hernach fröhlich Gelb zückenden Schiedsrichter übersehen wurde. Es war auf jeden Fall noch genügend Zeit für ein 2:2, wenn da nicht Murilo gewesen wäre. Der Lok-Abwehrmann patzte schwer, überreichte so Adeyemi den Ball - und der pfeilschnelle Mann schoss rechts im Strafraum angekommen souverän zum 3:1-Endstand ein (81.). Direkt im Anschluss bildete sich wenig verwunderlich direkt wieder ein Rudel, dieses Mal nur aus feiernden Österreichern.
Für Lokomotive, das mit dieser verdienten Niederlage auf Rang 4 abrutschte, geht es am Samstag (12 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Rubin Kasan weiter. Das sogar wieder aufs Achtelfinale hoffende Salzburg (Atletico spielte Stunden später nur unentschieden gegen Bayern) ist ebenfalls am Samstag (17 Uhr) im vierten Auswärtsspiel in Folge bei Admira Wacker zu Gast.