3. Liga (D)

VfB Lübeck trotzt Personalproblemen: "Was in der Truppe drinsteckt, ist unfassbar"

Erster Saisonsieg bei Tabellenführer 1860

Lübeck trotzt Personalproblemen: "Was in der Truppe drinsteckt, ist unfassbar"

Siegerfaust von Lukas Pfeiffer nach dem Auswärtscoup in München.

Siegerfaust von Lukas Pfeiffer nach dem Auswärtscoup in München. IMAGO/MIS

Es waren nicht die besten Voraussetzungen, unter denen der VfB Lübeck zu den Münchner Löwen gereist war - zumindest aus personeller Sicht. Gerade in der Defensive sah es dünn aus beim Aufsteiger. Ins Verteidiger-Lazarett mit Robin Kölle (Meniskusschaden), Mattis Daube (Außenbandanriss im Sprunggelenk) und Niklas Kastenhofer (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) gesellten sich kurzfristig auch noch die beiden Innenverteidiger Jannik Löhden (Oberschenkelprobleme) und Kapitän Tommy Grupe (Kniebeschwerden). Neuzugang Hanno Behrens ist mit Trainingsrückstand derzeit noch keine Alternative.

Egerer rückt nach hinten - Schlechter Start ins Spiel

Das Personalpuzzle löste Trainer Lukas Pfeiffer, für den sein Verein, weil er keine A-Lizenz besitzt, mit einer Geldstrafe belegt worden war, aber kreativ. Mit Florian Egerer lief ein gelernter Mittelfeldspieler in der Innenverteidigung auf. Ganz neu war die Position für Egerer aber nicht, der Sechser habe "das aber jahrelang nicht gespielt", sagte Pfeiffer nach der Partie bei "MagentaSport".

Den entscheidenden Fehler in der Anfangsphase machte dann mit Mirko Boland aber ausgerechnet ein auf seiner Position erfahrener Spieler. Der 36-jährige Sechser wollte vor Albion Vrenezi klären, legte so aber unfreiwillig für Julian Guttau auf, der die Führung für 1860 erzielte. Es ging also gar nicht gut los für den VfB.

Lübeck beweist Moral

Und doch fingen sich die Norddeutschen, drehten erst auf und dann innerhalb von sechs Minuten die Partie. "Es fühlt sich unfassbar gut an, was in der Truppe drinsteckt ist unfassbar", freute sich Pfeiffer über das Überwinden aller Hürden seiner Mannschaft und suchte kurz nach der richtigen Beschreibung, fand sie aber schnell: "Stolz ist glaube ich echt das richtige Wort."

Zwar registrierte der 32-Jährige auch, dass seine Elf "am Anfang ein bisschen am Schwimmen war", sich aber spätestens nach einer Viertelstunde freigeschwommen hatte. "Danach haben wir ein absolut geiles Auswärtsspiel gemacht."

Zwar nahm der Druck der Löwen in Durchgang zwei wieder zu, doch das VfB-Bollwerk  hielt. "Am Ende ist egal, wer da spielt, verteidigen tun sie alle", zollte Pfeiffer seinem Team noch einmal Respekt. Die Defensive sei die Basis, bekräftigte der Trainer. Eine Basis mit der sich seine Mannschaft nach zwei Unentschieden den ersten Saisonsieg erarbeitet hatte - aller Personalprobleme zum Trotz.

sts

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