Bundesliga (D)

Lynen und die 100-Prozent-Passquote: "Das ist zu hoch"

Werder-Neuzugang über sein Startelfdebüt

Lynen und die 100-Prozent-Passquote: "Das ist zu hoch"

Will mehr Risiko gehen: Senne Lynen.

Will mehr Risiko gehen: Senne Lynen. IMAGO/Nordphoto

Beim ersten Pflichtspiel der neuen Saison war Senne Lynen noch gar nicht zum Einsatz gekommen, die Rote Karte für Amos Pieper nach gerade mal elf Minuten verhinderte letztlich wohl schon sein Debüt in der Vorwoche. Sich in Unterzahl und als erst wenige Tage zuvor verpflichteter Neuzugang in die Bremer Mannschaft einzufinden, empfand Trainer Ole Werner als ein zu hohes Risiko - letztlich schied Werder in der ersten Pokalrunde bekanntlich trotzdem aus. Doch nun, zum Bundesligaauftakt am Freitagabend gegen den FC Bayern, stand Senne Lynen gar in der Startelf seines neuen Klubs.

Spielbericht

"Schon ein bisschen" überrascht habe den 24-Jährigen diese Berufung, sagte er am Montag, keine zwei Wochen nach seinem Wechsel von Royale Union Saint-Gilloise an die Weser: "Es ging natürlich alles sehr schnell." Die ersten Trainingseinheiten liefen jedoch gut, berichtet Lynen: "Ich habe mich wohlgefühlt und ich denke, alle anderen hatten auch den Eindruck, dass ich bereit war zu starten." Und falls das nicht der Fall gewesen wäre, hätte der defensive Mittelfeldspieler auch selbst darauf hingewiesen, "dass es noch nicht an der Zeit dazu ist".

Lynen: "Ich kann riskanter spielen"

Seine Zeit kam: 68 Spielminuten gingen bei der 0:4-Niederlage gegen die Münchner als erste Bilanz in seine Bundesliga-Karriere ein, inklusive mehreren Aufeinandertreffen mit Ausnahmekönner Jamal Musiala (Lynen: "Er ist ein Topplayer!“). Werner sprach von einem „soliden" Debüt des Bremer Sechsers: "Er hat sich reingebissen und immer wieder versucht, Löcher zuzulaufen." Werder-Kapitän Marco Friedl indes lobte: "Er braucht vielleicht noch ein, zwei Wochen, bis er alle Abläufe kennt. Aber Senne hat wirklich gut gegen den Ball gearbeitet. Er hilft uns mit Sicherheit weiter."

Bemerkenswert für eine Premiere war sicherlich auch die Passquote Lynens, die bei seiner Auswechslung nach zwölf gespielten Bällen bei 100 Prozent lag. Der Profi selbst empfand den vermeintlichen Topwert jedoch weniger als Auszeichnung: "Für mich ist das zu hoch." Weil die Quote ein Indiz für zu viele Sicherheitspässe sei. "Für den Start war es okay, um keine falschen Entscheidungen zu treffen - aber ich kann noch riskanter spielen", kündigte Lynen an. Mit 80 bis 90 Prozent würde sich der Belgier künftig schon eher zufriedengeben.

Tim Lüddecke

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